Ein Zeusenkel über Atlantis: Unterschied zwischen den Versionen

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Jedes große Ereignis der Geschichte findet seine parodistische Wiederholung. so gibt es auch in der [[Atlantisliteratur]] in Buch, das nur als Parodie auf jede ernsthafte Untersuchung, als [https://de.wikipedia.org/wiki/Groteske Groteske] zum [[platon]]ischen Atlantismythos betrachtet werden kann: das Atlantisbuch von [ Karl Georg Zschaetzsch]
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Jedes große Ereignis der Geschichte findet seine parodistische Wiederholung. so gibt es auch in der [[Bibliothek|Atlantisliteratur]] in Buch, das nur als Parodie auf jede ernsthafte Untersuchung, als [https://de.wikipedia.org/wiki/Groteske Groteske] zum [[platon]]ischen Atlantismythos betrachtet werden kann: das Atlantisbuch von [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Georg_Zschaetzsch Karl Georg Zschaetzsch] '''(Abb. 2)''', der schon früher eine Forschungsergebnisse in seinem Buch "[https://books.google.de/books?id=T4VsQwAACAAJ&dq=karl+georg+zschaetzsch+Herkunft+und+Geschichte+des+arischen+Stammes&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjV4aSEofbMAhWDAMAKHctoCqAQ6AEIITAB Herkunft und Geschichte des arischen Stammes]" eingehend behandelt hat. Aus wirklicher Kenntnis mythischen Materials, aber ohne allen kontrolierenden Verstand ist hier ein groteskes Gemisch von Phantastik und Banalität zustande gekommen und es würde sich nicht lohnen, auf dieses Produkt zurückzukommen, wenn der Atlantisgedanke nicht auch durch diesen Nebel hindurchleuchtete.
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Georg_Zschaetzsch Zschaetzsch] nimmt an, daß [[Atlantis]] zwischen [[Europa]] und [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerika]] lag '''(Abb. 1)''' und die urheimat der blonden und blauäugigen Arier war. Das letzte der Weltalter wurde durch [den] Untergang von [[Atlantis]] beendet, wo die [[Atlantier]], also die [https://de.wikipedia.org/wiki/Arier Arier], seit Beginn der Weltalter in Zucht und Ordnung lebten. Durch den Sintbrand, den durch einen Kometen verursachten Feuerhagel, wurde der südliche Teil von [[Atlantis]] vernichtet. Es retteten sich nur drei arische Menschen: Wotan, Wotans Schwester und deren Tochter. Die Schwester gebiert während des Sintbrandes ein Kind, und von diesem kind stammen die überlebenden [https://de.wikipedia.org/wiki/Arier Arier] ab.
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[[Bild:Karl Georg Zschaetzsch.jpg|thumb|'''Abb. 2''' Der Ario-Atlantist Karl Georg Zschaetzsch<br>(* anno 1870; † unbek.)]]
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Der seinem Wunschbild nachjagende Verfasser weiß über die Vergangenheit auf's genaueste Bescheid. [[Platon]]s [[Atlantis]], das biblische [https://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden Eden] und urgeschichtliche Mythen amerikanischer Völker fügen sich bei ihm, der von Erfüllungszwang bedrängt ist, wie selbstverständlich zur arischen Urgeschichte zusammen. Nach dem "''Bewässerungsbetrieb''" in [https://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden Eden]-[[Atlantis]] schildert er ausführlich die Ernährung der Arier: "''Das Essen von Fleischnahrung ist unter der arischen Bevölkerung erst in der nachsintbrandlichen Zeit aufgekommen, als durch zugewanderte Nichtarier und Mischlinge aus den Siedlungen auf [[Atlantis]] selbst, eine Mischbevölkerung entstanden war, welche die Gewohnheiten ihrer nichtarischen Vorfahren nicht ganz ablegen konnte. Während die nichtarischen [[Der Mythos von den angeblichen »Rassen« der Menschheit|Rassen]] alles verzehrten, was zur Füllung des Magens und zur Sättigung dienen konnte, hatten die [https://de.wikipedia.org/wiki/Arier Arier] bis dahin nur von Pflanzenkost gelebt, die zudem sorgfältig auf ihre Bekömmlichkeit hin ausgesucht war.''
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''Als sie nun später Fleischnahrung versuchten, stellte es sich heraus, daß dieselbe nicht nur der Gesundheit weniger zuträglich war, sondern daß sich, je nach Genuß der verschiedenen Arten, mehr oder weniger Beschwerden einstellten, die eine Beschränkung des Fleischgenusses und bei manchen Arten ein völliges Verbot rätlich erscheinen ließen. Es wird infolgedessen zu Erlässen gekommen sein, die manche Fleischarten direkt verboten, und bei anderen die Unterbrechung des Fleischgenusses für eine gewisse Zeit vorschrieben, d.h. Fasten anordneten. Die Wohltätigkeit des Fastens und der Enthaltsamkeit in jeder Beziehung wird vermutlich schon von früher her in [[Atlantis]] bekannt gewesen und ausgeübt worden sein''". -- Die Speisegesetze, welche man daher bei den verschiedenen Völkern antrifft, gingen somit teilweise auf diese alten [[atlantisch]]en Vorschriften zurück.
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Version vom 26. Mai 2016, 05:26 Uhr

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Bemerkungen zur 'Atlantisforschung' des Karl Georg Zschaetzsch

von Alexander Bessmertny (1932)

Abb. 1 Karl Georg Zschaetzschs Weltkarte mit Atlantis im Atlantik

Jedes große Ereignis der Geschichte findet seine parodistische Wiederholung. so gibt es auch in der Atlantisliteratur in Buch, das nur als Parodie auf jede ernsthafte Untersuchung, als Groteske zum platonischen Atlantismythos betrachtet werden kann: das Atlantisbuch von Karl Georg Zschaetzsch (Abb. 2), der schon früher eine Forschungsergebnisse in seinem Buch "Herkunft und Geschichte des arischen Stammes" eingehend behandelt hat. Aus wirklicher Kenntnis mythischen Materials, aber ohne allen kontrolierenden Verstand ist hier ein groteskes Gemisch von Phantastik und Banalität zustande gekommen und es würde sich nicht lohnen, auf dieses Produkt zurückzukommen, wenn der Atlantisgedanke nicht auch durch diesen Nebel hindurchleuchtete.

Zschaetzsch nimmt an, daß Atlantis zwischen Europa und Amerika lag (Abb. 1) und die urheimat der blonden und blauäugigen Arier war. Das letzte der Weltalter wurde durch [den] Untergang von Atlantis beendet, wo die Atlantier, also die Arier, seit Beginn der Weltalter in Zucht und Ordnung lebten. Durch den Sintbrand, den durch einen Kometen verursachten Feuerhagel, wurde der südliche Teil von Atlantis vernichtet. Es retteten sich nur drei arische Menschen: Wotan, Wotans Schwester und deren Tochter. Die Schwester gebiert während des Sintbrandes ein Kind, und von diesem kind stammen die überlebenden Arier ab.

Abb. 2 Der Ario-Atlantist Karl Georg Zschaetzsch
(* anno 1870; † unbek.)

Der seinem Wunschbild nachjagende Verfasser weiß über die Vergangenheit auf's genaueste Bescheid. Platons Atlantis, das biblische Eden und urgeschichtliche Mythen amerikanischer Völker fügen sich bei ihm, der von Erfüllungszwang bedrängt ist, wie selbstverständlich zur arischen Urgeschichte zusammen. Nach dem "Bewässerungsbetrieb" in Eden-Atlantis schildert er ausführlich die Ernährung der Arier: "Das Essen von Fleischnahrung ist unter der arischen Bevölkerung erst in der nachsintbrandlichen Zeit aufgekommen, als durch zugewanderte Nichtarier und Mischlinge aus den Siedlungen auf Atlantis selbst, eine Mischbevölkerung entstanden war, welche die Gewohnheiten ihrer nichtarischen Vorfahren nicht ganz ablegen konnte. Während die nichtarischen Rassen alles verzehrten, was zur Füllung des Magens und zur Sättigung dienen konnte, hatten die Arier bis dahin nur von Pflanzenkost gelebt, die zudem sorgfältig auf ihre Bekömmlichkeit hin ausgesucht war.

Als sie nun später Fleischnahrung versuchten, stellte es sich heraus, daß dieselbe nicht nur der Gesundheit weniger zuträglich war, sondern daß sich, je nach Genuß der verschiedenen Arten, mehr oder weniger Beschwerden einstellten, die eine Beschränkung des Fleischgenusses und bei manchen Arten ein völliges Verbot rätlich erscheinen ließen. Es wird infolgedessen zu Erlässen gekommen sein, die manche Fleischarten direkt verboten, und bei anderen die Unterbrechung des Fleischgenusses für eine gewisse Zeit vorschrieben, d.h. Fasten anordneten. Die Wohltätigkeit des Fastens und der Enthaltsamkeit in jeder Beziehung wird vermutlich schon von früher her in Atlantis bekannt gewesen und ausgeübt worden sein". -- Die Speisegesetze, welche man daher bei den verschiedenen Völkern antrifft, gingen somit teilweise auf diese alten atlantischen Vorschriften zurück.


... wird fortgesetzt