Ario-Atlantismus nach 1945: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Neben den zuvor beschriebenen [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistischen]] Aktivitäten mit einem betont 'quasi-religiösen' und 'esoterischen' Charakter hat sich zudem eine zweite, 'exoterisch' orientierte Variante arier- und deutschtümelnder Adaption des [[Atlantis-Komplex]]es etabliert, die sich (populär-)wissenschaftlich, ja betont "[[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftlich]]", gibt und offenbar ein anderes 'Publikum' ansprechen will. | ||
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+ | Als integratives Element ist in diesem Zusammenhang zunächst das (durchaus als [[Atlantologie|atlantologisch]] und NICHT als [[Atlantismus|atlantistisch]] zu bewertende) Werk [[Jürgen Spanuth]]s zu nennen, der mit seinen Arbeiten zu einem putativen, nordeuropäischen [[Atlantis]] der Bronzezeit durchgängig von praktisch allen Teilen des 'rechten' bis 'ultrarechten' und offen nationalsozialistisch agierenden Spektrums politisch-weltanschaulich instrumentalisiert wurde - und weiterhin wird. | ||
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+ | Obwohl der zwischen 1933 und 1945 durchaus politisch vorbelastete <ref>Siehe dazu: [[Jürgen Spanuth]] - '''Ein streitbarer sowie umstrittener Pastor, die Germanen und Atlantis''' ([[Das Team|red]])</ref> 'Atlantis-Pastor' - um es einmal mehr zu betonen - in seinen alternativ-prähistorischen Arbeiten ab 1949 keineswegs dezidiert [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistisches]], rassistisches oder antisemitisches Gedankengut verbreitet hat, stellte er offenbar von Anfang der bundesrepublikanischen Ära an eine Integrationsfigur für 'Alte' und 'Neue Rechte' jedweder Couleur dar. | ||
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+ | Neben der Tatsache, dass sein "nordisches Atlantis" den Wunschvorstellungen des [[Ario-Atlantismus]] bestens entspricht (seine [[Atlantis-Lokalisierung]] - die [[Metropolis]] der [[Atlanter]] soll sich auf Helgoland befunden haben - wurde bereits zur Zeit der 'Weimarer Republik' und im 'Dritten Reich' durch einschlägige Autoren lanciert <ref>Siehe dazu: "[[J. Spanuth, das SS-Ahnenerbe und die Atlantisforschung vor Helgoland]] - '''Vermeintliche Zusammenhänge unter die Lupe genommen'''" ([[bb]])</ref>), dürften vor allem zwei Faktoren gewesen sein: | ||
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+ | 1) [[Jürgen Spanuth|Spanuth]] selbst zeigte nicht die geringste politische Erkenntnisfähigkeit, war zu keinerlei selbstkritischer Reflektion in Bezug auf die Rolle, die er selbst während der NS-Diktatur gespielt hatte, bereit oder in der Lage, und genoss es offenbar, hofiert zu werden - ganz gleich von wem. Als [[Scientismus|Scientist]], der sich nach Anerkennung in der 'Welt der Wissenschaft' sehnte und unter der gehässigen Ablehnung litt, die ihm weite Teile der ''scientific community'' entgegen brachten, war er insbesondere 'anfällig' für Belobigungen von Fachwissenschaftlern mit akademischen Graden, die er sammelte, wie Jagdtrophäen. Es wird kaum jemand verwundern, dass die betreffenden Doktoren und Professoren fast alle eine 'braune' Vergangenheit hatten. <ref>Siehe dazu: "[[Eine "illustre Gesellschaft"]] - '''Wer waren die (Fach-)Wissenschaftler, die sich Mitte des 20. Jahrhunderts positiv über J. Spanuths Arbeiten äußerten?'''"</ref> | ||
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+ | 2) ''Vice versa'' machte ihn die - an die unsägliche '[http://www.grazian-archive.net/quantavolution/Velikovsky_DE/INHALT.html Velikovsky Affaire]' erinnernde - 'Schlammschlacht', die von einigen [[Schulwissenschaft]]lern um den Kieler Geologen Karl Gripp gegen [[Jürgen Spanuth|Spanuth]] losgetreten und angeheizt wurde, sowohl in den Augen 'Alter' als auch 'Neuer Rechter' zu einer Art 'Märtyrer', einem Vorbild, an dem sie sich orientieren konnten. | ||
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+ | Enervierend genug, lieferte - und liefert noch heute - eine, an ''political'' und ''scientific correctness'' orientierte, ideologische "Pseudokritik" an [[Jürgen Spanuth|Spanuth]] den Rechten Argumente, die bei oberflächlicher Betrachtung durchaus legitim wirken und weitgehend sogar in Einklang mit den Fakten stehen. So beschwerte sich etwa ''Rudolf Czeppan'' - ein langjähriger persönlicher Freund des 'Atlantis-Pastors' über die "''Verunglimpfung''" [[Jürgen Spanuth|Spanuths]] im Internet: "''Auf 60 Seiten eines Internet-Artikels untersucht ein Franz Wegener vom Kulturförderverein Ruhrgebiet das >atlantidische Weltbild< als Mythos, wie ihn Lanz von Liebenfels, Guido von List, Rudolf von Gorsleben und Herman Wirth auffaßten und wie er weiter seine Rolle spielte bei Alfred Rosenberg und Heinrich Himmler bis hin zur europäischen Rechten und zu deutschen Neo-Nazis, wobei auch der Name Jürgen Spanuth aufscheint!'' | ||
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+ | ''Und zwar erwähnt Spanuth Tauchuntersuchungen, die die Deutsche Kriegsmarine im Auftrag der SS-Organisation >Ahnenerbe< 1943 bei Helgoland durchgeführt hat, worüber der Vorgeschichtler Peter Wiepert einen Bericht schrieb, in dem er Ruinen am Meeresgrund beschreibt, die Spanuth dann in den Jahren 1953 bis 1961 selbst aufgesucht und dokumentiert hat. Mit solchen unterschwelligen politisch-ideologischen Zuordnungen Zuordnungen des Internet-Artikels haben die Arbeiten Spanuths allein den Namen Atlantis gemeinsam.''" <ref>Quelle: '''Rudolf Czeppan''', "[http://www.scribd.com/doc/17654691/Vierteljahreshefte-fur-freie-Geschichtsforschung-Heft-19 Zur Forschung und Ausgrenzung von Jürgen Spanuth]", in: [http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/viertel.html Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung], 2001 - 5. Jahrg. - Heft 4, S. 380</ref> | ||
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+ | Unbefangene LeserInnen, die [http://www.franz-wegener.de/Franz_Wegener.html Franz Wegeners] zwischenzeitlich erschienenes Buch "[http://books.google.de/books?id=kB3n0IiqWqAC&printsec=frontcover&dq=Franz+Wegener+Das+atlantidische+Weltbild&source=bl&ots=whw1TG65QM&sig=EL1IAzTSbYArdYD8121reLG42D0&hl=de&ei=czrWS-CuNomjONPgsOcN&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CBIQ6AEwAg#v=onepage&q&f=false Das atlantidische Weltbild. Nationalsozialismus und Neue Rechte auf der Suche nach der versunkenen Atlantis]" kritisch gelesen haben, könnten nun angesichts der Tatsache, dass die Spanuth´sche [[Atlantisforschung]] in der Tat nicht mit den [[Ario-Atlantismus|ario-atlantistischen]] Ergüssen 'in einen Topf zu werfen' ist, wie Wegener dies zumindest unterschwellig suggeriert, vorschnell der oben zitierten Kritik beipflichten. Allerdings sollte man, bevor man dies erwägt, nicht versäumen, sich auch darüber zu informieren, wer eigentlich ''Rudolf Czeppan'' war, und um was für eine Sorte Zeitschrift es sich bei besagten "Vierteljahreshefte[n] für freie Geschichtsforschung" <ref>Zu dieser Publikation siehe auch: '''Patrick Schwarz''', "[http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/VffG.htm Profil: Die Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung]", bei: [http://www.apabiz.de/ antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin (apabiz) e.v.]</ref> handelt! | ||
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+ | Höchst aufschlussreich ist hierzu, was wir über den, am 20. September 2003 verstorbenen <ref>Siehe '''R. Czeppans''', vom "''vom Freundeskreis des Ing. Rudolf Czeppan''" weiter online gehaltene, [http://atlantis.6x.to/ Atlantis-Webseiten]</ref>, Autor des besagten Artikels und über die "VffG" in einem Posting bei [http://www.archaeologie-online.de/ Archäologie ONLINE] aus dem Jahr 2004 erfahren: "''Rudolf Czeppan war u.a. Referent bei der völkischen-rechtextremen Organisation >Armanen-Orden< ''[...]'', den >Kärntner Kulturtagen< und auf der 34. >Politischen Akademie< der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP).'' | ||
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+ | ''Nach der Einschätzung des >Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes< (DÖW) in Wien liegt der Schwerpunkt der AFP >auf ideologisch-kultureller Arbeit mit ausgesprochen rechtsextremer Tendenz<. Die Mitglieder der Organisation, die formalrechtlich den Parteienstatus besitzt, kommen aus SS-Veteranenverbänden, zählen zu dem Kreis der rechtsterroristischen >Südtirol-Bumser<, der NDP und der durch inzwischen durch Verbot aufgelösten VAPO. ''[...] <ref>Siehe: [http://www.doew.at/ DÖW], unter: [http://www.doew.at/projekte/rechts/chronik/2001_02/viertel.html Neues von ganz rechts - Februar 2001 - "Kärntnergrüße" an Neonazis]</ref>'' Ing. Rudolf Czeppan, führender Aktivist in Otto Scrinzis Österreichischem Kulturwerk, Aula-Autor und Referent bei der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP), gibt sich als begeisterter Leser der >revisionistischen< Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung zu erkennen. In einem Leserbrief wünscht er dieser >hervorragende(n) Zeitschrift< das Beste und übermittelt ihr >freundliche Kärntnergrüße< (3-4/2000).'' | ||
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+ | ''Der Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen beschreibt die Vierteljahreshefte in seinem Zwischenbericht 1998 als >pseudowissenschaftlich aufgemachte Publikation<, in welcher >vornehmlich der Völkermord an den europäischen Juden geleugnet und deutsche Kriegsverbrechen relativiert< werden. Die belgische Stiftung Vrij Historisch Onderzoek (VHO), welche als Herausgeberin der Vierteljahreshefte fungiert, wurde wiederholt Ziel polizeilicher Hausdurchsuchungen. Die deutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften setzte bereits mehrere Ausgaben der Vierteljahreshefte auf den Index. Auch Herausgeber Germar Rudolf'' [...] ''kam wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt: 1995 wurde er wegen >Aufstachelung zum Rassenhass< und Holocaust-Leugnung in Stuttgart zu einer 14-monatigen Haftstrafe verurteilt. Einem neuerlichen Prozess entzog sich Rudolf, der sich auch Scheerer nennt und unter dem Pseudonym Ernst Gauss in Erscheinung tritt, 1996 durch Flucht ins Ausland. Mindestens einmal veröffentliche Czeppan in der >Nordischen Zeitung - Stimme des Artglaubens<''". <ref>Quelle: '''Krtek''', "[http://www.archaeologie-online.de/forum/beitraege/alternative-theorien/415/seite/1/#pid2228 Atlantis in der Nordsee]", Posting vom 16. 06. 2004 [21:44]; in: [http://www.archaeologie-online.de/ Archäologie ONLINE]; Anmerkung d. V.: Die von '''Krtek''' angegebenen Internet-Quellen sind bis auf eine nicht mehr online, weshalb sie hier ausgelassen ([...]) wurden. (bb)</ref> | ||
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+ | [[Bild:Serrano-Miguel-Adolf-Hitler-Der-Letzte-Avatar.jpg|thumb|'''Abb. x''' Der argentinische Nazi-Okkultist und Holocaust-Leugner ''Miguel Serrano'' bezog sich in "Adolf Hitler - Der letzte Avatar" auf Gespräche mit ''Spanuth'' und auf dessen Arbeiten.]] | ||
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+ | Wohlwollende Erwähnung fanden [[Jürgen Spanuth|J. Spanuth]] und seine Arbeiten übrigens auch bei dem chilenischen Holocaust-Leugner und Nazi-Okkultisten [http://de.wikipedia.org/wiki/Miguel_Serrano Miguel Serrano] (1917-2009), dem Propagandisten des "Esoterischen Hitlerismus", der 1983 in "Adolf Hitler, el Ultimo Avatara" '''(Abb. x)''' | ||
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− | (1) [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia - Die freie Enzyklpädie], Stichwort: [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Sonne Schwarze Sonne] | + | (1) [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia - Die freie Enzyklpädie], Stichwort: [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Sonne Schwarze Sonne]; Bildunterschrift: Zitat nach "[http://www.schwarze-sonne-runen.de/meine%20arbeit/ss/ss.php Runen und Schwarze Sonnen - Holzarbeiten im Zeichen der nordischen Mythologie]" |
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Version vom 1. Mai 2010, 03:44 Uhr
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(red) In der kritischen Rezeption des Nationalsozialismus wurden nach 1945 okkulte bzw. esoterische Aspekte seiner Ideologie (inklusive des Phänomens Ario-Atlantismus) - zumindest im deutschsprachigen Raum - zunächst weitgehend ignoriert oder - unter Historikern - auch bewusst beiseite geschoben: "Eine wirkliche öffentliche Auseinandersetzung fand [...] weder in der eifrig verdrängenden BRD noch in der von einem auf rein ökonomisch/politische Erklärungsmodelle verengten staatlichen Antifaschismus geprägten DDR statt." [1]
Das gleiche scheint aber auch für die rechtsextreme, postfaschistische Esoterik-Szene im deutschen Sprachraum zu gelten: "Die Esoterik erfuhr nach ´45 einen Einbruch, wenn auch v.a. unter dem Deckmantel der Religion nazistisch-religiöse Ideologien durch die Nachkriegszeit gerettet wurden (z.B. Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft DUR, die von Nazi-Größen im amerikanischen Internierungslager bei Stuttgart 1946 gegründet wurde)." [2]
Anders scheint die Entwicklung esoterisch-rechtsextremistischer Strömungen z.B. in den USA verlaufen zu sein. So lesen wir bei Wikipedia: "Die 1949 gegründete neonazistische National Renaissance Party erregte in den 1960er und 70er Jahren Aufsehen durch gezielte Demonstrationen in hauptsächlich von Juden und Schwarzen bewohnten Vierteln New Yorks, die regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führten. Ihr Vorsitzender James H. Madole (1927–1979) war von Science Fiction, Neuheidentum und Satanismus beeinflusst, besonders jedoch von indischen Lehren und der Theosophie Helena Blavatskys. Von dieser übernahm er etwa - wie bereits Lanz von Liebenfels - die Erzählung von der Rassenmischung der am tiefsten stehenden Wurzelrasse, der Lemurier, die wahre Ungeheuer hervorgebracht habe. Er propagierte die Kastengesellschaft des vedischen Indien als Modell eines auf dem Boden der USA zu errichtenden faschistischen Staates Neue Atlantis.
Dieses hierarchische Modell stamme aus dem untergegangenen Atlantis, wo Arier als >Weiße Götter< verehrt worden seien, und habe sich auch im antiken Ägypten und Rom sowie im keltischen Europa der Druiden fortgesetzt. Es war für Madole weit mehr als eine romantische Sehnsucht nach einem Goldenen Zeitalter, sondern er wollte seine autoritäre Utopie herbeizwingen durch Gewalt, Auswahl und Förderung der Geeigneten, Schulung arischer Philosophenkönige sowie Eliminieren minderwertiger rassischer Elemente mittels Euthanasie und Eugenik. Hierarchie und Rassensegregation waren für ihn Ausdruck einer Harmonie zwischen Makrokosmos (Universum) und Mikrokosmos (menschlichem Körper)." [3]
In der Bundesrepublik
Die ersten bemerkenswerten Versuche zur organisatorischen Rekonstituierung ariozentrisch-völkischer Esoterik - und mit ihr auch ein Wieder-Aufleben des Ario-Atlantismus - fanden hierzulande offenbar erst in den 1960er Jahren statt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Armanen-Orden
In den 1960er Jahren gründete Adolf Schleipfer die „Guido-von-List-Gesellschaft“ neu. Von Anfang an dabei war seine damalige Frau Sigrun Schleipfer, geborene Sigrun Hammerbacher, Tochter eines NSDAP-Kreisleiters, die sich manchmal in ariosophischer Selbstadlungstradition Sigrun Freifrau von Schlichting nennt. 1976 gründete Adolf Schleipfer zusammen mit seiner Ehefrau Sigrun den Armanenorden (AO). Der AO beruft sich im wesendlichen auf List und Lanz, von etwaigen unbedeutenden Modernisierungen abgesehen. So vermeiden die Armanen die gröbsten Antisemitismen ihrer Vorgänger – wohl auch, um einem Verbot vorzubeugen.
"Adolf und Sigrun Schleipfer gründeten 1976 den Armanenorden, der heute innerhalb rechter neuheidnischer Gruppen eine wichtige Rolle spielt [4]. Er vertreibt u.a. die Schriften von Lanz und List und setzt sich für die Verbreitung der "Wotansreligion" ein. Sigrun Schleipfer, die sich mittlerweile „von Schlichting“ nennt, erwarb 1995 >Feenschloss< Rothenhorn (bei Szlichtyngowa im westlichen Polen) um es zu einem Zentrum eines heidnischen Germanentums auszubauen. Im Jahr 2000 wurde auch der ONT wiedergedründet, das Ordenshaus befindet sich in Leipzig [5]." [6]
Auch im "Armanentum" spielt ein mythisches Atlantis als Ursprungsort der "arischen", "weißen Rasse" eine zentrale Rolle. So heißt es etwa in einem Leitbrief des Ordens: "... Durch die vorigen Leitbriefe haben wir [...] Einblick in die Frühentwicklung unseres Volkes erhalten; auch, daß es durch unsere germanischen Vorfahren, der indoarischen Völkerfamilie, der weißen Rasse entstammt, die auf die Atlanter zurückgeht [...]" [7]
Auf den Internetseiten der ariosophischen "Deutsche[n] Kirche" beschwört man sogar die "arischen Götter" von "Atlantis" wieder herauf: "ATLANTIS und THULE - Haben schon einmal etwas von der versunkenen mystischen Welt von ATLANTIS und THULE gehört? Von der Welt der arischen Götter? Wir wollen die Erde umformen, sodass ein Neues Atlantis entstehen kann! Hierzu ist ein völliger Bruch mit der Vergangenheit erforderlich! Eine Neue Religion des Lichtes soll sich aus der Finsternis der Gegenwart erheben! Helfen Sie mit die Erde umzugestalten für die Herrschaft der arischen Götter von Atlantis! Der ONT arbeitet eng mit der Atlantis- und Thule-Gesellschaft zusammen. Die Atlantis- und Thule-Gesellschaft (TG) möchte die Religion von Atlantis wieder etablieren, sowie ganz Deutschland, Europa und die Welt im Sinne von ATLANTIS umformen. Ein >Neues Atlantis< soll sich auf dieser Erde erheben! Wirken Sie mit bei der Umgestaltung! [8]
Auch in den rechtsextremistisch unterwanderten Teilen der neuheidnischen Szene [9] spielt das Atlantis-Motiv nach wie vor eine gewisse, wenn auch keineswegs zentrale, Rolle. Dazu heißt es etwa bei Friedrich-Paul Heller: "Die religiösen und politischen Neuheiden reden selten und ungern von der arischen Rasse. Sie meinen sie zwar häufig, sie reden gelegentlich auch davon, aber meistens reden sie von Europa. Das ist eine Wendung, die eingetreten ist, nachdem man gemerkt hat, dass das pure Kleben bleiben am Nationalsozialismus einfach in eine historische Sackgasse führt. Man hat einen Europabegriff, der auch davon ausgeht, dass Europa primär ein weißer Kontinent ist, von weißen Menschen bewohnt, Osteuropa und Südeuropa wird dann so als Rand mitakzeptiert, der Herkunftsort dieser Rasse ist manchmal das sagenhafte Atlantis, oder auch Helgoland ... präsent." [10]
Franz Wegener verweist in diesem Zusammenhang auch auf den 'Neuheiden' Harry Radegeis, u.a. Verleger ("Thors förlag") und Herausgeber der Zeitschrift "Heidenspaß": "Er fordert, das Heidentum zur Staatsreligion zu erklären, >Ausländer raus!< und die natürliche Auslese im Daseinskampf. Ihm nahe steht die >Heidnische Gemeinschaft Géza von Neményis< in Berlin, die die >Germanische Schriftenreihe< herausgibt. Neben heidnischen Kultstätten werden in dieser Reihe auch versunkene Welten wie Atlantis und Thule thematisiert." [11]
Auch Hans Günther Fröhlich, vormals 2. Bundesvorsitzender und Bundesorganisationsleiter der 1986 gegründeten Neonazi-Partei „Die Deutschen“ (DD), die 1991 mit der Kölner REP-Abspaltung „Die Bürger“ fusionierte, gehört zu den Vorreitern des explizit 'heidnisch' gewandeten Ario-Atlantismus. Als "Großkomtur" der "Ordensritter" der "Tempelhofgesellschaft" (THG, Organ: "Babilu"), einer extrem konspirativ agierenden Organisation, erklärte Fröhlich: "Der Geist des Ur-Nordens, des alten Atlantis, Thules, des freien Germaniens wird über die dampfenden Schlachtfelder hinziehen und uns die Gnade des Sieges gewähren, die Aufgabe der Neuordnung auferlegen, die Vollendung der Zeiten übertragen" [12]
Insgesamt muss der Eindruck entstehen, dass der Ario-Atlantismus der
In rechtsextremen Esoterikkreisen wird das Symbol als "neue Kraftquelle" und "geheimes Zeichen" gepriesen, das aus einem wie auch immer gearteten "germanisch-deutschen Urerinnerungsschatz" abgeleitet wird. "Sinnsuchenden" wird eine aus den zwölf Speichen des Rades ausgehende Zahlenmystik angeboten, die über Addition und Multiplikation verschiedener Ziffern zu einer "unsichtbaren, dunklen, immer vorhandenen, aber nur gewussten Sonnenenergie" führt, die letztendlich die "deutsch-völkische Geisteswelt" prägt. Im rechtsextremen Skin-Fanzines "Landser" wurde die "Schwarze Sonne" als Geheimzeichen der Wissenden gedeutet, dass nach angeblich "wissenschaftlich fundierten Forschungen" bereits bei den Erbauern der Pyramiden und auf Atlantis erwähnt worden sei. Das Symbol steht demnach für die "uralten, eigenen germanischen Werte" und "als Widerstandszeichen gegen die heute in Deutschland herrschende internationalistische und volkszerstörende Kraft".
Quelle: Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen, unter: Embleme und Runen
Ario-Atlantismus im (populär-)wissenschaftlichen Gewand
Neben den zuvor beschriebenen ario-atlantistischen Aktivitäten mit einem betont 'quasi-religiösen' und 'esoterischen' Charakter hat sich zudem eine zweite, 'exoterisch' orientierte Variante arier- und deutschtümelnder Adaption des Atlantis-Komplexes etabliert, die sich (populär-)wissenschaftlich, ja betont "grenzwissenschaftlich", gibt und offenbar ein anderes 'Publikum' ansprechen will.
Als integratives Element ist in diesem Zusammenhang zunächst das (durchaus als atlantologisch und NICHT als atlantistisch zu bewertende) Werk Jürgen Spanuths zu nennen, der mit seinen Arbeiten zu einem putativen, nordeuropäischen Atlantis der Bronzezeit durchgängig von praktisch allen Teilen des 'rechten' bis 'ultrarechten' und offen nationalsozialistisch agierenden Spektrums politisch-weltanschaulich instrumentalisiert wurde - und weiterhin wird.
Obwohl der zwischen 1933 und 1945 durchaus politisch vorbelastete [13] 'Atlantis-Pastor' - um es einmal mehr zu betonen - in seinen alternativ-prähistorischen Arbeiten ab 1949 keineswegs dezidiert ario-atlantistisches, rassistisches oder antisemitisches Gedankengut verbreitet hat, stellte er offenbar von Anfang der bundesrepublikanischen Ära an eine Integrationsfigur für 'Alte' und 'Neue Rechte' jedweder Couleur dar.
Abb. x Der offen nationalsozialistische "REICHSBRIEF NR. 7"
Neben der Tatsache, dass sein "nordisches Atlantis" den Wunschvorstellungen des Ario-Atlantismus bestens entspricht (seine Atlantis-Lokalisierung - die Metropolis der Atlanter soll sich auf Helgoland befunden haben - wurde bereits zur Zeit der 'Weimarer Republik' und im 'Dritten Reich' durch einschlägige Autoren lanciert [14]), dürften vor allem zwei Faktoren gewesen sein:
1) Spanuth selbst zeigte nicht die geringste politische Erkenntnisfähigkeit, war zu keinerlei selbstkritischer Reflektion in Bezug auf die Rolle, die er selbst während der NS-Diktatur gespielt hatte, bereit oder in der Lage, und genoss es offenbar, hofiert zu werden - ganz gleich von wem. Als Scientist, der sich nach Anerkennung in der 'Welt der Wissenschaft' sehnte und unter der gehässigen Ablehnung litt, die ihm weite Teile der scientific community entgegen brachten, war er insbesondere 'anfällig' für Belobigungen von Fachwissenschaftlern mit akademischen Graden, die er sammelte, wie Jagdtrophäen. Es wird kaum jemand verwundern, dass die betreffenden Doktoren und Professoren fast alle eine 'braune' Vergangenheit hatten. [15]
2) Vice versa machte ihn die - an die unsägliche 'Velikovsky Affaire' erinnernde - 'Schlammschlacht', die von einigen Schulwissenschaftlern um den Kieler Geologen Karl Gripp gegen Spanuth losgetreten und angeheizt wurde, sowohl in den Augen 'Alter' als auch 'Neuer Rechter' zu einer Art 'Märtyrer', einem Vorbild, an dem sie sich orientieren konnten.
Enervierend genug, lieferte - und liefert noch heute - eine, an political und scientific correctness orientierte, ideologische "Pseudokritik" an Spanuth den Rechten Argumente, die bei oberflächlicher Betrachtung durchaus legitim wirken und weitgehend sogar in Einklang mit den Fakten stehen. So beschwerte sich etwa Rudolf Czeppan - ein langjähriger persönlicher Freund des 'Atlantis-Pastors' über die "Verunglimpfung" Spanuths im Internet: "Auf 60 Seiten eines Internet-Artikels untersucht ein Franz Wegener vom Kulturförderverein Ruhrgebiet das >atlantidische Weltbild< als Mythos, wie ihn Lanz von Liebenfels, Guido von List, Rudolf von Gorsleben und Herman Wirth auffaßten und wie er weiter seine Rolle spielte bei Alfred Rosenberg und Heinrich Himmler bis hin zur europäischen Rechten und zu deutschen Neo-Nazis, wobei auch der Name Jürgen Spanuth aufscheint!
Und zwar erwähnt Spanuth Tauchuntersuchungen, die die Deutsche Kriegsmarine im Auftrag der SS-Organisation >Ahnenerbe< 1943 bei Helgoland durchgeführt hat, worüber der Vorgeschichtler Peter Wiepert einen Bericht schrieb, in dem er Ruinen am Meeresgrund beschreibt, die Spanuth dann in den Jahren 1953 bis 1961 selbst aufgesucht und dokumentiert hat. Mit solchen unterschwelligen politisch-ideologischen Zuordnungen Zuordnungen des Internet-Artikels haben die Arbeiten Spanuths allein den Namen Atlantis gemeinsam." [16]
Unbefangene LeserInnen, die Franz Wegeners zwischenzeitlich erschienenes Buch "Das atlantidische Weltbild. Nationalsozialismus und Neue Rechte auf der Suche nach der versunkenen Atlantis" kritisch gelesen haben, könnten nun angesichts der Tatsache, dass die Spanuth´sche Atlantisforschung in der Tat nicht mit den ario-atlantistischen Ergüssen 'in einen Topf zu werfen' ist, wie Wegener dies zumindest unterschwellig suggeriert, vorschnell der oben zitierten Kritik beipflichten. Allerdings sollte man, bevor man dies erwägt, nicht versäumen, sich auch darüber zu informieren, wer eigentlich Rudolf Czeppan war, und um was für eine Sorte Zeitschrift es sich bei besagten "Vierteljahreshefte[n] für freie Geschichtsforschung" [17] handelt!
Höchst aufschlussreich ist hierzu, was wir über den, am 20. September 2003 verstorbenen [18], Autor des besagten Artikels und über die "VffG" in einem Posting bei Archäologie ONLINE aus dem Jahr 2004 erfahren: "Rudolf Czeppan war u.a. Referent bei der völkischen-rechtextremen Organisation >Armanen-Orden< [...], den >Kärntner Kulturtagen< und auf der 34. >Politischen Akademie< der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP).
Nach der Einschätzung des >Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes< (DÖW) in Wien liegt der Schwerpunkt der AFP >auf ideologisch-kultureller Arbeit mit ausgesprochen rechtsextremer Tendenz<. Die Mitglieder der Organisation, die formalrechtlich den Parteienstatus besitzt, kommen aus SS-Veteranenverbänden, zählen zu dem Kreis der rechtsterroristischen >Südtirol-Bumser<, der NDP und der durch inzwischen durch Verbot aufgelösten VAPO. [...] [19] Ing. Rudolf Czeppan, führender Aktivist in Otto Scrinzis Österreichischem Kulturwerk, Aula-Autor und Referent bei der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP), gibt sich als begeisterter Leser der >revisionistischen< Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung zu erkennen. In einem Leserbrief wünscht er dieser >hervorragende(n) Zeitschrift< das Beste und übermittelt ihr >freundliche Kärntnergrüße< (3-4/2000).
Der Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen beschreibt die Vierteljahreshefte in seinem Zwischenbericht 1998 als >pseudowissenschaftlich aufgemachte Publikation<, in welcher >vornehmlich der Völkermord an den europäischen Juden geleugnet und deutsche Kriegsverbrechen relativiert< werden. Die belgische Stiftung Vrij Historisch Onderzoek (VHO), welche als Herausgeberin der Vierteljahreshefte fungiert, wurde wiederholt Ziel polizeilicher Hausdurchsuchungen. Die deutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften setzte bereits mehrere Ausgaben der Vierteljahreshefte auf den Index. Auch Herausgeber Germar Rudolf [...] kam wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt: 1995 wurde er wegen >Aufstachelung zum Rassenhass< und Holocaust-Leugnung in Stuttgart zu einer 14-monatigen Haftstrafe verurteilt. Einem neuerlichen Prozess entzog sich Rudolf, der sich auch Scheerer nennt und unter dem Pseudonym Ernst Gauss in Erscheinung tritt, 1996 durch Flucht ins Ausland. Mindestens einmal veröffentliche Czeppan in der >Nordischen Zeitung - Stimme des Artglaubens<". [20]
Wohlwollende Erwähnung fanden J. Spanuth und seine Arbeiten übrigens auch bei dem chilenischen Holocaust-Leugner und Nazi-Okkultisten Miguel Serrano (1917-2009), dem Propagandisten des "Esoterischen Hitlerismus", der 1983 in "Adolf Hitler, el Ultimo Avatara" (Abb. x)
http://www.vrilology.org/Atlantis_page.htm
Miguel Serrano, "Adolf Hitler - Der Letzte Avatar", Santiago/Chile, 1984
Reichsbrief Nr. 7 - Neue Gemeinschaft von Philosophen
Siehe: Atlantis Ariertum Schoepfer aller Welt - Kulturen (u006)
Hans Wagner und Pierre Briegert, ">Germanische Freunde e.V.< - Rassenwahn und Verschwörungstheorie gemeinnützig?"; aus: Lotta Nr. 14, Herbst 2003, S. 20-21 (PDF-File, 120,94 KB)
http://keltogerman.beepworld.de/atlantis.htm
John R. Reilly, Black Sun: Aryan Cults, Esoteric Nazism and the Politics of Identity - By Nicholas Goodrick-Clarke (Rezension)
Anmerkungen und Quellen
- ↑ Martin Marheinecke, "Des “listigen Guidos” Erben (3): Der Armanenorden" (bei: Nornirs AEtt)
- ↑ Quelle: Antifaschistische Stadtkommune Berlin: "Esoterik und Rechte Ideologie" (2.8.2.Esoterik nach 1945)
- ↑ Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, Stichwort: Rechte Esoterik (Stand: 4. Juli 2009)
- ↑ www.relinfo.ch - Evangelische Informationsstelle. Kirchen - Sekten - Religionen, Stichwort: Armanen-Orden
- ↑ Siehe: Deutsche Kirche, unter: ORDENSZENTRUM bei LEIPZIG - Ostara Stiftungshaus
- ↑ Quelle: EsoWatch.com, Stichwort: Ariosophie
- ↑ Quelle: Leitbrief 5 [des Armanen-Ordens], 1.Stufe, Seite 2; zit. nach: Martin Marheinecke, Des "listigen Guidos" Erben - Der Amanenorden
- ↑ Deutsche Kirche, unter: http://www.deutschekirche.drhr.de/html/detail.php?land=Startseite5 --- Anmerkung: Dort findet sich auch ein Spendenaufruf dieser angeblichen "ATLANTIS- und THULE-Gesellschaft", in dem es heißt: "Die TG beabsichtigt -gemeinsam mit dem ONT- den Bau von ATLANTIS-Tempeln in ganz Deutschland, Europa und weltweit! Hierzu werden Gebäude aller Art benötigt. Wenn Sie der TG ein Haus stiften möchten melden Sie sich bitte per E-Mail [...] Atlantis wird auferstehen! Helfen Sie mit!"
- ↑ Anmerkung: Es ist leider mehr als notwendig, immer wieder - also auch hier - mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass es sich bei der häufig vorzufindenden Gleichsetzung von Heidentum und Rechtsextremismus um ein letztlich ideologisches Konstrukt handelt, welches zumeist von Menschen kolportiert wird, die über keinerlei konkrete Kenntnisse zum 'real existierenden Heidentum' verfügen, oder aber das Heidentum an sich aus religösen und politischen Gründen diskreditieren wollen, wobei der verallgemeinernde "Rechtsextremismus"-Vorwurf lediglich ein Mittel zum Zweck darstellt. Dabei wird, um einmal aus einer heidnischen Publikation zu zitieren, ein völlig verzerrtes "Bild von der reinen Mitte der Gesellschaft" gezeichnet, "über welcher das weiße Banner des Christentums flattert und das für Gleichheit und Demokratie steht, umdrängt von der stiefelbewehrten heidnisch-rechtsextremen Horde". Um dem entgegenzuwirken, haben wir bei Atlantisforschung.de in der Sektion "Ario-Atlantismus" ganz bewusst auch zahlreiche Links zu heidnischen Webseiten (z.B. zum 'Rabenclan e.V.') gelegt, die in der Auseinandersetzung mit Rassismus, Rechtsextremismus und Neofaschismus klar und eindeutig Stellung beziehen.
- ↑ Quelle: Friedrich-Paul Heller, zitiert nach: Antje Schrupp, "Von neuen Heiden und alten Göttern - Die religiösen Mythen der Rechtsradikalen"
- ↑ Quelle: Franz Wegener, "Das atlantidische Weltbild - Nationalsozialismus und Neue Rechte auf der Suche nach der versunkenen Atlantis", Kulturfoerderverein Ruhrg., 2003, S. 56
- ↑ Quelle: FUTURE Nr. 10 – AUGUST/SEPTEMBER/OKTOBER 1999
- ↑ Siehe dazu: Jürgen Spanuth - Ein streitbarer sowie umstrittener Pastor, die Germanen und Atlantis (red)
- ↑ Siehe dazu: "J. Spanuth, das SS-Ahnenerbe und die Atlantisforschung vor Helgoland - Vermeintliche Zusammenhänge unter die Lupe genommen" (bb)
- ↑ Siehe dazu: "Eine "illustre Gesellschaft" - Wer waren die (Fach-)Wissenschaftler, die sich Mitte des 20. Jahrhunderts positiv über J. Spanuths Arbeiten äußerten?"
- ↑ Quelle: Rudolf Czeppan, "Zur Forschung und Ausgrenzung von Jürgen Spanuth", in: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung, 2001 - 5. Jahrg. - Heft 4, S. 380
- ↑ Zu dieser Publikation siehe auch: Patrick Schwarz, "Profil: Die Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung", bei: antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin (apabiz) e.v.
- ↑ Siehe R. Czeppans, vom "vom Freundeskreis des Ing. Rudolf Czeppan" weiter online gehaltene, Atlantis-Webseiten
- ↑ Siehe: DÖW, unter: Neues von ganz rechts - Februar 2001 - "Kärntnergrüße" an Neonazis
- ↑ Quelle: Krtek, "Atlantis in der Nordsee", Posting vom 16. 06. 2004 [21:44]; in: Archäologie ONLINE; Anmerkung d. V.: Die von Krtek angegebenen Internet-Quellen sind bis auf eine nicht mehr online, weshalb sie hier ausgelassen ([...]) wurden. (bb)
Bild-Quellen
(1) Wikipedia - Die freie Enzyklpädie, Stichwort: Schwarze Sonne; Bildunterschrift: Zitat nach "Runen und Schwarze Sonnen - Holzarbeiten im Zeichen der nordischen Mythologie"