Obsidian – Das Metall der Steinzeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Besonders spannend: Obsidian wurde über weite Strecken gehandelt. Schon in der Jungsteinzeit gelangten Stücke von der [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84g%C3%A4isches_Meer#Inseln Ägäisinsel] [https://de.wikipedia.org/wiki/Milos Melos] nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Griechenland Griechenland] und in den Nahen Osten. Mit '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Abora_(Expeditionen)#Abora_IV ABORA IV]''' sind wir genau einer dieser heute nachweisbaren Handelsrouten über die [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84g%C3%A4isches_Meer Ägäis] gefolgt. Von [https://de.wikipedia.org/wiki/Santorin Santorin] segelte die Crew quer zu vorherrschenden Winden und Strömung um die Südspitze von [https://de.wikipedia.org/wiki/Rhodos Rhodos] bis an die [https://de.wikipedia.org/wiki/Lykien Lykische Küste] nahe [https://de.wikipedia.org/wiki/Patara Patara]. Dort fanden [https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkei türkische] [https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologie Archäologen] Obsidian an Melos, den sie auf 10.500 v. Chr. datieren konnten. Die Fahrt der ABORA IV hat diese mehr als 12.500 Jahre alten Handelsrouten experimentell bestätigt.  
 
Besonders spannend: Obsidian wurde über weite Strecken gehandelt. Schon in der Jungsteinzeit gelangten Stücke von der [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84g%C3%A4isches_Meer#Inseln Ägäisinsel] [https://de.wikipedia.org/wiki/Milos Melos] nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Griechenland Griechenland] und in den Nahen Osten. Mit '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Abora_(Expeditionen)#Abora_IV ABORA IV]''' sind wir genau einer dieser heute nachweisbaren Handelsrouten über die [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84g%C3%A4isches_Meer Ägäis] gefolgt. Von [https://de.wikipedia.org/wiki/Santorin Santorin] segelte die Crew quer zu vorherrschenden Winden und Strömung um die Südspitze von [https://de.wikipedia.org/wiki/Rhodos Rhodos] bis an die [https://de.wikipedia.org/wiki/Lykien Lykische Küste] nahe [https://de.wikipedia.org/wiki/Patara Patara]. Dort fanden [https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkei türkische] [https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologie Archäologen] Obsidian an Melos, den sie auf 10.500 v. Chr. datieren konnten. Die Fahrt der ABORA IV hat diese mehr als 12.500 Jahre alten Handelsrouten experimentell bestätigt.  
  
Dank moderner Analysemethoden wie der [https://de.wikipedia.org/wiki/Neutronenaktivierungsanalyse Neutronenaktivierungsanalyse] lassen sich Herkunft und Handelswege rekonstruieren. So eröffnet Obsidian bis heute ein faszinierendes Fenster in die globalen Netzwerke der [https://de.wikipedia.org/wiki/Urzeit Vorzeit]. Auf ABORA TV erscheint demnächst eine neue Folge über dieses faszinierende [https://de.wikipedia.org/wiki/Mineral Mineral].
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Dank moderner Analysemethoden wie der [https://de.wikipedia.org/wiki/Neutronenaktivierungsanalyse Neutronenaktivierungsanalyse] lassen sich Herkunft und Handelswege rekonstruieren. So eröffnet Obsidian bis heute ein faszinierendes Fenster in die globalen Netzwerke der [https://de.wikipedia.org/wiki/Urzeit Vorzeit]. Auf [https://nuoflix.de/aboratv ABORA TV] erscheint demnächst eine neue Folge über dieses faszinierende [https://de.wikipedia.org/wiki/Mineral Mineral].
  
 
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Aktuelle Version vom 16. September 2025, 10:02 Uhr

(dg) Obsidian, das schwarze vulkanische Glas, faszinierte die Menschen schon vor mehr als 10.000 Jahren. Entstanden durch das rasche Abkühlen von Lava, besitzt es eine glasige Struktur und lässt sich so scharf brechen, dass seine Klingen noch heute chirurgische Präzision erreichen.

Für die frühen Kulturen war Obsidian weit mehr als ein Werkzeugstein: Es war das „Metall der Steinzeit“. Mit ihm fertigten Jäger und Handwerker Messer, Pfeilspitzen und Schaber. Aber auch Spiegel und rituelle Objekte aus glänzendem Obsidian sind archäologisch belegt.

Besonders spannend: Obsidian wurde über weite Strecken gehandelt. Schon in der Jungsteinzeit gelangten Stücke von der Ägäisinsel Melos nach Griechenland und in den Nahen Osten. Mit ABORA IV sind wir genau einer dieser heute nachweisbaren Handelsrouten über die Ägäis gefolgt. Von Santorin segelte die Crew quer zu vorherrschenden Winden und Strömung um die Südspitze von Rhodos bis an die Lykische Küste nahe Patara. Dort fanden türkische Archäologen Obsidian an Melos, den sie auf 10.500 v. Chr. datieren konnten. Die Fahrt der ABORA IV hat diese mehr als 12.500 Jahre alten Handelsrouten experimentell bestätigt.

Dank moderner Analysemethoden wie der Neutronenaktivierungsanalyse lassen sich Herkunft und Handelswege rekonstruieren. So eröffnet Obsidian bis heute ein faszinierendes Fenster in die globalen Netzwerke der Vorzeit. Auf ABORA TV erscheint demnächst eine neue Folge über dieses faszinierende Mineral.

Obsidian – The Metal of the Stone Age

Obsidian, the black volcanic glass, fascinated humans more than 10,000 years ago. Formed by the rapid cooling of lava, it has a glassy structure and can fracture into edges so sharp that its blades can still achieve surgical precision today.

For early cultures, obsidian was far more than just a tool stone: it was the “metal of the Stone Age.” Hunters and craftsmen used it to make knives, arrowheads, and scrapers. Archaeological finds also reveal mirrors and ritual objects made of this shiny volcanic glass.

What makes obsidian even more intriguing is its role in long-distance trade. As early as the Neolithic, pieces from the Aegean island of Melos reached Greece and the Near East. With ABORA IV, we retraced one of these demonstrable trade routes across the Aegean. From Santorini, the crew sailed—against prevailing winds and currents—around the southern tip of Rhodes to the Lycian coast near Patara. There, Turkish archaeologists discovered Melian obsidian, which they dated to around 10,500 BC. The voyage of ABORA IV thus experimentally confirmed trade routes that are more than 12,500 years old.

Thanks to modern analytical methods such as neutron activation analysis, the origins and pathways of obsidian can be reconstructed. Even today, this remarkable material opens a fascinating window into the global networks of prehistory. A new episode about this fascinating mineral will soon be released on ABORA TV.