André Capart

Forscherportrait

Abb. 1 Prof. André Capart (1917-1993)

(red) Der herausragende belgische Naturwissenschaftler Prof. Dr. André Capart (Abb. 1) (1917-1993) - er war u.a. von 1958 bis 1978 Direktor des Museums für Naturwissenschaften in Brüssel - gehört gewissermaßen zu den 'vergessenen Atlantisforschern' des 20. Jahrhunderts, deren atlantologisches Werk heute auch unter Fachleuten kaum noch bekannt ist.

Spätestens Ende der 1960er Jahre hatte sich der Professor, gemeinsam mit seiner Ehefrau und Forschungspartnerin Denise Capart, mit der er später (1986) auch ein Buch über Flutkatastrophen der Vorzeit veröffentlichte [1], auf die Suche nach Spuren von Atlantis gemacht. Dabei vertraten die beiden die Auffassung, dass die Ursprünge der Atlanter-Kultur in Nordafrika gelegen haben, ein weiteres, koloniales Zentrum jedoch in der Inselwelt der Agäis, mit seiner Hauptstadt auf der Insel Thera (Santorin).

Über dieses komplexe Modell und die konkreten Forschungsprojekte der beiden Caparts hieß es 1968 in einem Bericht des Daytona Beach Morning Journal: "Historische und wissenschaftliche Evidenzen für diese Theorie zu Atlantis werden von Prof. André Capart aufgestellt, der die ozeanographische Forschung der North Atlantic Treaty Organization - NATO leitet. Er arbeitet auf diesem Gebiet [der Atlantisforschung; d.Ü.] mit seiner Ehefrau Denise zusammen, einer Expertin für altertümliche Zivilisationen in dieser Gegend.

Capart, der Leiter des Königlich-Belgischen Instituts für Naturwissenschaften, ist damit beschäftigt, zwei Expeditionen vorzubereiten. Eine belgische wird die Wüste Libyens erkunden, von wo, wie er meint, das Volk von Atlantis herstammt. Die andere, für die NATO, wird im Rahmen seiner sonstigen Arbeit den Meeresboden südwestlich von Santorin untersuchen. Dort stürzten seiner Meinung nach gewaltige Bruchstücke der atlantischen Hauptstadt ins Meer, als der [Insel]-Vulkan ausbrach." [2]

Die durch diese Eruption ausgelösten Tsunamis sollen, wie es dort weiter heißt, nicht nur die, von den in den Raum der Kykladen vorgedrungenen "Söhnen des Atlas" beherrschte, minoische Kultur verheerend getroffen haben; darüber hinaus könnten sie auch im alten atlantischen Hinterland "eine nach Poseidon benannte Stadt" an den Gestaden des heutigen Salzsees Schott el Dscherid zerstört haben. "Wahrscheinlich setzten sie auch die großen Handelsflotten unter Wasser, welche Atlantis mit seinen Kolonien im westlichen Mittelmeer verbanden. Überlebende der isolierten Kolonien könnten so weit gewandert sein, dass sie den Atlas-Bergen in Nordwestafrika und dem Atlantischen Ozean ihre Namen gaben." [3]



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: André Capart und Denise Capart, "L'homme et les déluges", Brüssel (Éditeur Hayez), 1986
  2. Quelle: Carl Hartman, "Group Of Islands - Or A Continent - Atlantis´ Puzzle Still Fascinates", 3. März 1968, in: Daytona Beach Morning Journal (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  3. Quelle: ebd.

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