Mit „Hightech“ der „Lowtech“ der alten Ägypter auf der Spur
Archäologen teilen innovatives Ansinnen des Projekts (Teil 3)
(dg)Es war eine der erstaunlichsten Erkenntnisse des Cheops-Projektes (2013), dass die alten Ägypter im Taltempel von Pharao Chephren an bestimmten Stellen hoch präzise Steinschnitte hinterließen, die alle bisher bekannten Steinbearbeitungstechniken in Schatten stellen. Vor Jahren dokumentierte Dr. Hans Jelitto, dass es den Ägyptern in der 4. Dynastie gelang, verlustfrei Granitstein zu trennen und diese Steine mit einem Spaltmaß von unter 1 mm wieder zusammen-zusetzen. Aus diesem Grund produzieren Nuoflix und ich unseren nächsten Cheopsfilm, der sich auf die Suche nach der technischen Rekonstruktion dieser Steintechnologie begibt. Letzte Woche fand dazu ein spannendes Interview mit dem Leiter der Winckelmann Gesellschaft des Deutschen Archäologischen Instituts Prof. Dr. Max Kunze statt.
Die Winckelmann-Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit etwa 600 Mitgliedern in mehr als 20 Ländern. Sie vereinigt Wissenschaftler, interessierte Laien und Winckelmann-Freunde aus aller Welt. Aus diesem Blickwinkel heraus, zeichnete sich das Vermächtnis von Johann Joachim Winkelmann darin aus, dass er immer den Techniken der Alten auf den Grund gehen wollte. Insofern erfüllen wir mit unserem dritten Cheops-Projekt auch sein Vermächtnis, denn Winkelmann forschte immer mit dem Grundsatz: „Der einzige Weg für uns, groß, ja, wenn es möglich ist, unnachahmlich zu werden, ist die Nachahmung der Alten“.
Das ist genau auch unser Motto bei der Rekonstruktion der vergessenen Schnitttechniken der alten Ägypter. Die Nachahmung der „verlustfreien Trennung“ von Granitgestein war auch der Inhalt unseres Interviews, das wir mit dem Archäologen führten. Darin äußerte sich Prof. Kunze mehrfach sehr positiv über unseren Ansatz der Experimentellen Archäologie. Seine Ausführungen betreffen auch die von uns eingesetzte Methodik der Erkenntnisgewinnung, welche hilft, das Re-Engineering der Alten wiederzubeleben.
Ob und wie es gelingt, werden die nächsten Wochen zeigen. Wir arbeiten noch an einer echten Überraschung. Dazu mehr, wenn die Doku fertig ist!
(wird fortgesetzt!)
Prof. Max Kunze und ich auf unserem Treffen. Der Archäologe unterstützt mein neues Forschungsprojekt zur "verlustfreien Trennung" von Granit. Damit wollen wir die verlustarme Trennung von unter 1 mm nachstellen, um dem Geheimnis altägyptischer Steinbearbeitung auf die Spur zu kommen. *
Prof. Max Kunze and I at our meeting. The archaeologist supports my new research project on "lossless separation" of granite. We want to use this to simulate the low-loss separation of less than 1 mm in order to uncover the secret of ancient Egyptian stone processing.Diskussion zwischen beiden Forschern über die Geheimnisse der alten Ägypter. Wie haben es die Baumeister geschafft, tonnenschwere Blöcke zu trennen, um sie dann mikrometergenau wieder zusammenzusetzen. Siehe nächstes Bild „Blauer Kasten“. *
Discussion between both researchers about the mysteries of the ancient Egyptians. How did the builders manage to separate blocks weighing tons and then put them back together with micrometer precision. See next picture "blue box".Bild von Dr. Hans Jelitto von zwei Blöcken im Taltempel, die verlustfrei getrennt wurden. Besonders bedeutsam sind die drei Biotitkügelchen (Blauer Kasten). Sie zeigen kaum wahrnehmbare Trennspuren. Diese Trenntechnik ist außergewöhnlich und momentan nicht reproduzierbar. *
Picture from Dr Hans Jelitto of two blocks in the valley temple that were separated without loss. The three biotite globules (blue box) are particularly significant. They show barely perceptible signs of separation. This separation technique is exceptional and currently not reproducible.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
With "high-tech" on the trail of the "low-tech" of the ancient Egyptians
Archaeologists Share Innovative Proposal of Project (Part 3)
One of the most astonishing findings of the Cheops project (2013) was that the ancient Egyptians left highly precise stone carvings in certain places in the valley temple of Pharaoh Chephren, which put all previously known stone processing techniques in the shade. Years ago, Dr. Hans Jelitto that the Egyptians in the 4th dynasty succeeded in separating granite stones without loss and reassembling these stones with a gap of less than 1 mm. For this reason, Nuoflix and I are producing our next Cheops film, which goes in search of the technical reconstruction of this stone technology. Last week there was an exciting interview with the head of the Winckelmann Society of the German Archaeological Institute, Prof. Dr. Max Kunze instead.
The Winckelmann Society is a society with around 600 members in more than 20 countries. It brings together scientists, interested laypeople and Winckelmann friends from all over the world. From this point of view, the legacy of Johann Joachim Winkelmann was characterized by the fact that he always wanted to get to the bottom of the techniques of the ancients. In this respect, we are also fulfilling his legacy with our third Cheops project, because Winkelmann always researched according to the principle: "The only way for us to become great, yes, if it is possible, to become inimitable is to imitate the ancients".
This is exactly our motto when reconstructing the forgotten cutting techniques of the ancient Egyptians. The imitation of the "lossless separation" of granite rock was also the subject of our interview with the archaeologist. In it, Prof. Kunze made several very positive comments about our approach to experimental archaeology. His comments also relate to the methodology we use to gain knowledge, which helps to revive the re-engineering of the old.
The next few weeks will show whether and how it succeeds. We're still working on a real surprise. More on that when the documentary is finished!
(to be continued!)