Der 'Riesenfinger' von Bir Hooker

Abb. 1 Das 'Relikt von Bir Hooker' - der Finger eines Riesen oder eines krypto-zoologischen Wesens? (Foto © Gregor Spörri)

(bb) Bir Hooker ist der Name einer recht kleinen Siedlung im Wadi an-Natrun, das "etwa 100 km südöstlich der ägyptischen Hafenstadt Alexandria und südwestlich des Nildeltas liegt, auf halber Strecke an der Autostraße nach Gizeh." [1] Vermutlich hätte außerhalb Ägyptens niemals jemand Notiz von diesem unbedeutenden Dorf genommen, wäre dort nicht der Schweizer Unternehmer und Mystery-Enthusiast Gregor Spörri (Abb. 2) Ende der 1980er Jahre auf etwas gestoßen, das nachfolgend unter der Bezeichnung 'Relikt von Bir Hooker' (Abb. 1) internationale Bekanntheit erlangte.

Über diese Entdeckung und deren Umstände heißt es in einer kurzen Zusammenfassung auf Herrn Spörris Webseite: "Im Frühjahr 1988 reist Gregor Spörri erstmals nach Ägypten. Auf seiner To-do-Liste stehen Wracktauchen, ein Besuch der bekanntesten antiken Stätten im Land, eine Übernachtung in der Cheops-Pyramide, sowie deren Besteigung. Durch seine Vorhaben lernt er im ländlichen Bir Hooker Nagib kennen. Der aus einer Grabräuber-Familie stammende Greis kennt viele alte Geschichten über die sagenumwobene Große Pyramide. Am Ende des Treffens gewährt der Einheimische dem Schweizer einen Blick auf seinen Familienschatz, zu dem der abgehackte und mumifizierte Finger eines humanoiden Riesen / Nephilim gehört, wie sie in alten Sagen, Mythen und in der Bibel vorkommen. Spörri darf das grausige Relikt sogar fotografieren. Die Bilder gehen um die Welt." [2]

Abb. 2 Der Schweizer Unternehmer Gregor Spörri, der das 'Relikt von Bir Hooker' international bekannt machte

Natürlich lösten die betreffenden Meldungen wilde Spekulationen über Natur und Herkunft sowie bis heute anhaltende Diskussionen aus, nicht zuletzt im Internet, wo sich in den einschlägigen Diskussionsforen einmal mehr vor allem Pseudoskeptiker mit völlig intelligenzfreien, dafür aber extrem überheblichen Kommentaren bemerkbar machten. [3] Gregor Spörri, dem man alle möglichen - auch unlauteren - Absichten anzuhängen versuchte, erwies sich jedenfalls als seriöser Informationsgeber, der - obwohl er augenscheinlich mit einer krypto-anthropologischen oder gigantologischen Deutung des 'Relikts von Bir Hooker' 'liebäugelt' - seinerseits nicht mit absoluten Aussagen zur Natur des Objekts hausieren geht. Vielmehr war (und ist) er erkennbar darum bemüht, eine solide und 'belastbare' Erklärung für dieses rätselhafte Spezimen zu finden. Dazu heißt es z.B. bei Leif Inselmann:

"Mit der Bitte um eine Diagnose kontaktierte Spörri den Schweizer Mumienexperten Frank Rühli, welcher bereits die Gletschermumie Ötzi sowie die Mumie des Tutanchamun untersuchte, sowie den bekannten Kriminalbiologen Mark Benecke. Beide stimmen darin überein, dass eine sichere Beurteilung allein anhand der Fotos nicht möglich sei, und ziehen als denkbare alternative Erklärung einen etwa durch Makrodaktylie krankhaft vergrößerten Finger in Betracht. Rühli merkt jedoch den extrem dickwandig erscheinenden Knochen an, welcher eher an einen Tierknochen erinnere. Beide schließen eine Fälschung nicht aus, bei der es sich jedoch um eine >sehr gut gemachte Arbeit< handeln müsse (Rühli). [4] Gegen eine Erklärung durch Makrodaktylie führt Spörri die korrekten Proportionen des Fingers und insbesondere des Knochens an – in solchen krankhaften Fällen seien die vergrößerten Weichteile eines Gliedes in der Regel deutlich deformiert, während der Knochen eine normale Größe behalte. [5]" [6]

Da somit zunächst einmal keine human-pathologische Ausdeutung des 'Relikts von Bir Hooker' möglich erscheint - und eine Fälschung aufgrund der vorliegenden Fakten als äußerst unwahrscheinlich einzuschätzen ist [7] - darf auch weiter über krypto-zoologische oder -anthropologische bzw. hominologische Hintergründe dieses Phänomens nachgedacht werden. Eine wirklich schlüssige und evidente Erklärung erscheint derzeit allerdings schon deshalb nicht möglich, weil das Spezimen und sein damaliger Besitzer Nagib (bzw. dessen Erben) nicht mehr auffindbar sind und somit auch keine wissenschaftliche Untersuchung möglich ist. Doch vielleicht wird irgendwann ja ein kompatibler Vergeichsfund gemacht, der schließlich doch noch Klarheit bringt.

Denjenigen, die sich umfassend sowie aus erster Hand über den 'Riesenfinger' von Bir Hooker informieren und mehr über Gregor Spörris Erlebnisse in Ägypten erfahren möchten, empfiehlt der Verfasser, sich die beiden aktuellen (Januar & Februar 2020) Interviews anzuhören, die der geschätzte Kollege Mythen Metzger mit ihm geführt hat und auf seinem Youtube-Kanal präsentiert (Links siehe unten).


Externa (Auswahl):


Eine umfassernde Übersicht über internationale Veröffentlichungen zum 'Relikt von Bir Hooke' ist hier zu finden:


Vergl. bei Atlantisforschung.de zum Thema 'Riesenfunde in Ägypten':



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Sketische Wüste" (abgerufen: 12. März 2020)
  2. Quelle: Gregor Spörri, "GREGOR SPÖRRI: Mystery-Recherchen" auf gregorspoerri.com (abgerufen: 12. März 2020)
  3. Siehe z.B.: Franker (Diskussionsleiter), "Das Geheimnis des Gruselfingers aus Ägypten" ff., 09.03.2012 etc. bei allmystery.de (abgerufen: 12. März 2020)
  4. Siehe: Gregor Spörri, "Das Relikt von Bir Hooker: Analysen" (abgerufen: 12. März 2020)
  5. Siehe: ebd.
  6. Quelle: Leif Inselmann, "Riesenfinger von Bir Hooker", 3. Dezember 2019, auf leif-inselmann.de (abgerufen: 12. März 2020)
  7. Anmerkung: Eine "sehr gut gemachte" (Rühli) Fälschung dieser Art ist in jedem Fall in ihrer Herstellung besonders arbeitsintensiv und nur von Spezialisten durchzuführen. So etwas macht aber niemand 'aus Spaß an der Freud', sondern um das fertige Exemplar für teures Geld an Sammler zu verkaufen. Genau dies haben Nagib und seine Verwandten jedoch unterlassen, und das Relikt stattdessen als Familien-Erbstück behandelt.

Bild-Quellen:

1) Gregor Spörri (©) nach: tomtimm1976, "Riesenfinger" bei allmystery.de
2) Amazon.de, unter: Gregor Spörri