Regionale Auswirkungen, Polvereisung, Sintflut, Magnetfeldumpolung

Der 'Kosmische Kinnhaken' - Die Erde kollidierte mit einem großem Himmelskörper, Teil III

von Dr. Dr. rer. nat. B. Ellmann


Regionale Auswirkungen

Abb. 8 Sequentielle Darstellung des Kollisionsablaufs in frontaler und seitlicher Ansicht. (Grafik: B. Ellmann)

Es ist sicherlich kein Zufall, daß an der Stoßfront der Kollision sich nun ausgerechnet das höchste Gebirge und das höchste und größte Hochplateau der Welt befinden. Der gegenwärtige Himalaya, vor der Kollision vielleicht schon als kleine Hügelkette angelegt, hat seine jetzige Höhe, seine Lage - exakt quer zur Hauptstoßrichtung - und seine Umgebungsstruktur wie z.B. Pakistan, Birma und das Hinterland Tibet innerhalb kürzester Zeit erhalten.

Es ist richtig, daß die Indische Platte "bulldozerartig" in die Eurasische Lithosphärenplatte eindringt 8. Richtig ist vermutlich auch, daß dieses durch die noch vorhandenen Restspannun-gen anhält. Falsch ist die Zeitangabe von 50 Millionen Jahren. Der "Bulldozer" kam in geschichtlicher Zeit und war ein großer Himmelskörper. Mit einem gewaltigen Schlag und in kürzester Zeit wurde der Himalaya angehoben. Die wenigen Kilometer Bergeshöhe, die heute nach oben ragen, reichen als Ergebnis der beschriebenen Kollision nicht aus.

Während des mehrere Minuten dauernden Kontaktes mit dem Himmelskörper muß der nördliche Rest des Indischen Ozeanbodens einen derartig großen Schubimpuls in Richtung Norden erhalten haben, daß er sich um mehrere hundert Kilometer unter die jetzige Eurasische Kontinentalplatte schob. Unter den Eurasischen Kontinent, weil der Himmelskörper bei Kontaktlösung unterhalb des Äquators, wie in Abb. 5g ersichtlich, den südlichen Plattenteil nach "oben" hebelte. Dadurch schoß der nördliche Teil wie ein Keil in die Tiefe, ließ Tibet und auch die weiter nördlich liegenden Gebiete hochsteigen, formte an der Eintauchkante der jetzigen Eurasischen Platte den Himalaya, welcher dann an den Rändern seitlich abriß und um fast 700 km durch den noch vorhandenen Restschubimpuls komplett nach Norden verlagert wurde.

Dieser Vorgang muß sich während und sofort nach der Kollision ereignet haben und formte innerhalb weniger Stunden den Himalaya, genauso wie alle anderen hohen Gebirge. Ich habe jetzt nicht Stunden mit 100 Millionen Jahre verwechselt. Deshalb muß es nochmals gesagt worden. Der Himalaya und alle anderen hohen Gebirge weltweit wurden in wenigen Stunden gebildet. Durch danach sicher noch vorhandene Restspannungen können einzelne Details auch Wochen später ausmodelliert worden sein. Nord- und Südamerika wurden auf der westlichen Kontinentalseite kräftig angehoben. Die Rocky-Mountains haben eine größere Ost-West Ausdehnung als die Anden oder die Kordilleren. Die Druckwelle unterlief diese Zone auf dem Nordamerikanischen Kontinent in fast voller Breite.

Abb. 9 Nach Ellmann entstand das Himalaya-Gebirge nicht im Verlauf von Jahrmillionen, sondern innerhalb weniger Stunden

Die Anden und Kordilleren sind schmaler aber höher als die Rocky-Mountains. Sie liegen am Rande der Druckzone, erhielten aber einen erheblich höheren Seitendruck durch den Aufprall der Pazifischen Platte. Beiderseits des Atlantik-Rifts war die Gebirgsbildung im Vergleich zum Pazifischen Raum eher bescheiden. Ursache war der vergleichsweise geringere Druckanstieg im Atlantikbereich. Lediglich Grönland und das westliche Norwegen zeigten wegen der Nähe zum Riftzentrum stärkere Gebirgsbildung.

Auf das Konto des erheblich höheren Druckes im Pazifischen Raum gehen auch die weiteren Platteneinrisse im Westpazifik. Der größte Teil der Pazifischen Inselwelt entstand als direkte Folge der Kollision. Weltweit entstanden in kürzester Zeit die riesigen Eruptivgebiete mit ihren Plateaus, wie z.B. das Kerguelen-Plateau, Ontong-Java-Plateau, die Dekkan-Trapps und auch die Sibirischen Trapps.

Die Entstehung des Ostafrikanischen Grabensystems läßt sich ebenfalls erklären. Konzentrisch um die tiefste Stelle in der Magma-Rinne des Indischen Ozeans brachen die östlichen Plattenanteile der jetzigen Afrikanischen Platte an der geschmolzenen Stauchungslinie ein und der Magmaabfluß unter der Platte in Richtung Indischer Ozean ließ in kürzester Zeit das Grabensystem nach unten absinken. Zum "nördlichen" Riß der geborstenen Lithosphärenkruste gehören u. a. die Gebirgsbildungen im Iran, Türkei und Balkan, die Alpen, Pyrenäen und das Atlasgebirge in Nordafrika.

Es ist auch kein Zufall, daß der Ayers-Rock sich in der Mitte des Australischen Kontinents befindet. Dort war der Druck unter dem Sockel infolge fehlender Ausweichmöglichkeit am höchsten und ließ ebenfalls in kürzester Zeit diese Felsformation durch die Lithossphäre nach oben steigen.


Polvereisung

An der vordersten Stoßfront der Kollision wurden zig- Billionen Kubikmeter Wasser verdampft und zum Teil in den Weltraum katapultiert. Alle Gebiete innerhalb der Hauptschußrichtung, d.h. entlang einer Linie von der Südspitze Indiens über die Sibirische Taimyr-Halbinsel, weiter nach Kanada, zufällig (?) genau über den heutigen magnetischen Nordpol, bis hinunter zu den nördlichen US-Staaten, parallel der Rocky-Mountains an der östlichen Seite in Richtung Süden, wurden zugedeckt mit einer riesigen Eiswolke von mehreren tausend Kilometern Breite aus einer Höhe von bis zu 90 km und subarktischen Temperaturen von bis zu -80°C.

Abb. 10 Die Polvereisung entstand, nach Ellmann, ebenfalls als direkte Folge der Kollision mit einem Planetoiden. Hier der Fridtjovbreen-Gletscher, Spitzbergen

Der schnelle Beginn der Eiszeit mit den Polvereisungen hatte ihre Ursachen in der schnellen, weltweiten Abkühlung durch die das Sonnenlicht fast vollständig abschirmende staubhaltige Atmosphäre und zu geringen Teilen durch die Erdachsenkippung. Ein Sommer mit Wärme oder ein Winter mit Kälte haben als einzige Ursache die unterschiedlich starke Sonneneinstrahlung. Diese hängt bei sauberer Atmosphäre selbstverständlich ganz überwiegend von der Erdachsenstellung zur Sonne ab. Wenn die Atmosphäre nahezu das gesamte Sonnenlicht fernhält, wie nach der Kollision, hat die Erdachsenstellung nur noch gering verstärkende oder abschwächende Wirkung. Es ist auch bedeutungslos, ob zuerst der Südpol (bei Kollision von außerhalb des Erdbahnradius) oder Nordpol (bei Kollision innerhalb des Erdbahnradius) in den "Winter" gekippt wurde. Die Eiszeit und die Polvereisungen begannen gleichzeitig an beiden Polen durch die fast vollständige Abschirmung der Sonneneinstrahlung, verstärkt durch die massive Polverschiebung durch die Erdachsenkippung.

Die "Schockgefrierung" der Mammuts und auch aller anderer Lebewesen in Sibirien innerhalb der Hauptschußrichtung der Kollision hat andere Ursachen. Durch das riesige Vakuum im Bereich des Indischen Ozeans entstand nach dem Auslaufen der atmosphärischen Explosionsdruckwellen ein Sturm in umgekehrter Richtung von nahezu Schallgeschwindigkeit in Richtung Indischer Ozean. Der aufgerissene "Graben" faßte volumenmäßig 20 bis 30% der gesamten Atmosphäre. Ein nicht unerheblicher Teil der Atmosphäre dürfte auch für immer in den Weltraum geschleudert worden sein.

Abb. 11 Eine Sturzflut eiskalter Luftmassen aus den oberen Schichten der Atmosphäre ging nach der Kollision auf die Gebiete vom heutigen Kanada bis nach Sibirien nieder. Ganze Tierarten, wie die Mammuts (hier ein mumifizierter Kadaver), wurden innerhalb von Minuten ausgelöscht.

Der Abzug von Luftmassen in Richtung Vakuum über dem Indischen Ozean erfolgte konzentrisch um die entstandene Magma-Rinne und erreichte nach ein bis zwei Tagen die gegenüberliegende Seite der Erdkugel, d. h. die Zone der Hauptstoßrichtung. Ein extremes Niederdruckgebiet wurde dadurch quasi vom Indischen Ozean zur gegenüberliegenden Erdseite verschoben. Infolge der anfänglich höheren Druckwerte in der Hauptstoßrichtung erfolgte der Luftabzug, d. h. Richtungsumkehr der Luftmassen, über Sibirien in Richtung Indischer Ozean verzögert.

Die Folge war eine Verlagerung des Extremtiefdruckgebietes von dem jetzigen Gebiet Kanadas und Alaskas über den Nordpol hinaus nach Nordsibirien. In dieses mehrere tausend Quadratkilometer große Areal wurden dann die hohen und sehr hohen atmosphärischen Schichten, einschließlich der in der Bugwelle verdampften Wassermassen des Indischen Ozeans, als Fallwinde mit Orkangeschwindigkeit hinein- und nach unten gezogen. Die Temperaturen dürften zwischen -80°C und -90°C gelegen haben.

Noch innerhalb der ersten Schrecksekunden müssen Mammuts und alle anderen Lebewesen dort zu Eisklumpen erstarrt sein. Durch den zunehmenden Druck in Bodennähe kondensierten die Wassermassen und begruben dann weite Teile Sibiriens und Kanadas mit Eis und Schnee. Die Gletscher werden sich weltweit immer mehr zurückziehen, man wird immer neue "Ötzis" finden. Wir leben im Moment in einer ausklingenden Eiszeit. Diese begann schlagartig und wird vermutlich die einzige bleiben, die je existiert hat.


Sintflut

Die durch die Kollision entstandene, glühendheiße Magma-Rinne von vielen hundert Kilometern Tiefe füllte sich langsam von unten und von den Seiten mit neuem, tausende Grad heißen Magma. Die anfänglich zur Seite gedrückten Wassermassen der Ozeane kehrten, verstärkt durch das erzeugte riesige Vakuum hinter dem davoneilenden Himmelskörper, ihre Fließrichtung um und stürzten in die offene, viele hundert Kilometer tiefe Magma-Rinne des Planeten. Ein kurzzeitiges "Trockenlaufen" von Randmeeren ist anzunehmen.

Es muß viele Tage und Wochen gedauert haben, bis der Kampf des Wassers mit der flüssigen Glut entschieden war. Ein permanentes, explosionsartiges Verdampfen von zig-Millionen Kubikkilometer Wasser setzte ein. Unvorstellbare Mengen von Asche, Magma und auch radioaktiver Fall-out wurden bis in die höchsten atmosphärischen Schichten befördert.

Abb. 12 Das Ende der Zivilisationen, die vor der Kollision existierten, kam zumeist in Form einer tobenden Sintflut aus Wasser und Dampf.

Und dann war sie da, die Sintflut. Der Rest des Indischen Ozean und die angrenzenden Meere liefen über den "Durchlauferhitzer Indischer Ozean", wurden zu Wasserdampf vergast und ergossen sich, vermischt mit zig-Billionen Tonnen Asche als Sintflut über die ganze Erde. Dazu gesellte sich der Auswurf der nun weltweit aktiven Vulkane. Alle Weltmeere dürften nur noch Schlamm-Lachen gewesen sein. Mit jeder neuen Flutwelle wurden neue Sedimentschichten auf der Erdoberfläche abgelagert. Mal mehr, mal weniger mächtig. In ruhigeren Zeiten legten auch Ebbe und Flut Schicht auf Schicht. Auch die Vulkantätigkeit kann viele Wochen und Monate an-gehalten haben. So konnten sich Hunderte von Sedimentschichten in kurzer Zeit nach immer gleichem Schema bilden. Anfluten, Ablagerung, Durchhärten. Die Zutaten Hitze und Bindemittel waren reichlich vorhanden.

Unterlegt wurde diese apokalyptische Vorstellung auch noch nach dem Haupttreffer durch Einschläge von kleineren und größeren abgespaltenen Fragmenten des Kollisionspartners und auch der Erde. Ein oder mehrere größere Fragmente sind in einem sehr flachen Winkel 1500 km nordöstlich von Island eingeschlagen. Entstand Island durch die Kollision? Weitere Einschläge vermute ich aufgrund von Relief-Veränderungen am Meeresboden im nördlichen Pazifik und westlich der Südamerikanischen Küste. Diese erzeugten erneut gewaltige Flut- Hitze- und Druckwellen.


Magnetfeldumpolung

Wenn als Ursache des Erdmagnetfeldes die unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten von Erdkern und Erdmantel angenommen werden können, muß sich das Erdmagnetfeld während und kurz nach der Kollision mehrmals umgepolt haben. Durch die Trägheit des Erdkernes machte dieser die anfängliche Drehbewegung bei der Erdachsenkippung nicht sofort in vollem Ausmaß mit. Der gesamte Erdmantel wurde im Bereich des flüssigen äußeren Erdkernes über diesen hinweg gedreht. Bei einer großen und schnellen Auslenkung der Erdachse durch den Himmelskörper in der stattgefundenen Richtung "überholt" der Erdmantel den Erdkern. Dadurch kehrten sich die relativen Drehrichtungen um und das Magnetfeld polte um.

Nach neuesten Untersuchungen dreht sich der Erdkern erheblich schneller als der kontinuierlich von außen gebremste Erdmantel 19. Der Erdkern "überholt" den Rest des Planeten alle 400 Jahre (ca. 270m pro Tag). Nicht nur das Magnetfeld wäre dadurch erklärt. Nach meiner Meinung ist in der dadurch entstehenden gewaltigen Reibungsenergie eine der Hauptursachen der anhaltenden Erdwärme zu suchen. Radioaktive Zerfallsprozesse dürften dagegen nur marginale Bedeutung haben.


Fortsetzung:

Teil 4: Folgen f. d. Geo-Wissenschaften, Zeitbetrachtungen, Weiterexistenz d. Lebens, Schlussbetrachtungen