Aboriginal

Definition

Abb. 1 Drei australische Aborigines von der Insel Bathurst, 1939

(red) Das Adjektiv aboriginal (Synonyme u.a.: nativ, indigen, autochthon, original, zuerst auftretend, sehr früh, altertümlich) [1] bezeichnet solche Populationen, Völker und Kulturen, die schon sehr früh an jenen Orten oder in denjenigen Gegenden entstanden sind und sich entwickelt haben, an / in welchen ihre Präsenz auch in der 'Moderne' bzw. während historischer Perioden nachzuweisen ist.

Es entspricht also weitgehend dem deutschen Eigenschaftswort "eingeboren" (Substantiv: Eingeborene/r), das im wissenschaftlichen Sprachgebrauch heute als Produkt einer eurozentristischen Betrachtungsweise verpönt ist und als obsolet gilt. So weist etwa der Duden ausdrücklich darauf hin: "Die Bezeichnung Eingeborener wird zunehmend als diskriminierend empfunden. Neutralere Ausweichformen für die Verwendung im Plural sind Urbevölkerung bzw. einheimische Bevölkerung, Ureinwohnerinnen und Ureinwohner oder die fachsprachliche Bezeichnung Autochthone." [2]

Abb. 2 Diese historische Aufnahme (vermutl. spätes 19. Jahrhundert) zeigt eine Angehörige des aboriginal 'schwarzamerikanischen' Volkes der Washitaw.

Als autochthone oder aboriginale Völkerschaften werden heute im Bereich schulwissenschaftlicher, universitärer Anthropologie und Ethnologie zum Beispiel die urtümliche Bevölkerung Australiens ("Aborigines", Abb. 1) sowie die amerinden Ureinwohner Nord-, Mittel- und Südamerikas bezeichnet. Entschieden bestritten wird seitens des fachwissenschaftlichen Mainstreams dagegen z.B. der aboriginale Charakter 'schwarzer' Völkerschaften Amerikas. Zu diesen vermutlich aboriginalen, 'schwarzamerikanischen' Völkern gehören die Black Caribs, welche später im Volk der Garifuna aufgingen), die - vermutlich von sehr frühen, präkolumbischen Einwanderern aus Westafrika bstammenden - 'Schwarzen Kalifornier' (Black Californians), die Washitaw (Abb. 2) des Gebiets Mississippi und Louisiana, die Jamassee in Florida und Georgia sowie die Califunami der Golf- und Atlantik-Regionen.

In all diesen Fällen wird seitens der Mainstram-Forschung in Abrede gestellt, dass ihre Ursprünge in (zum Teil weit) präkolumbischer Zeit liegen. Vielmehr handele es sich bei 'schwarzen' Amerikanern grundsätzlich um nicht-aboriginale Nachfahren von - durch Europäer in die 'Neue Welt' verschleppte - afrikanischen Sklaven. Gegen dieses explizit rassistische, sowohl mündliche Überlieferungen, frühe schriftliche Berichte der europäischen Eroberer als auch archäologische Evidenzen ignorierende Paradigma haben sowohl 'schwarze' (siehe: Ivan Van Sertima, Paul A. Barton und Dr. Clyde Ahmad Winters) als auch 'weiße' Diffusionisten (z.B. Alexander von Wuthenau [3] und Alexander Braghine [4]) 'Front gemacht'.


Anmerkungen und Quellen

  1. Siehe: Wiktionary, the free dictionary, Stichwort: aboriginal (abgerufen: 12.10.2012)
  2. Quelle: Duden online, Stichwort: Eingeborener (abgerufen: 12.10.2012)
  3. Siehe: Alexander von Wuthenau, "Unexpected Faces in Ancient America: The Historical Testimony of Pre-Columbian Artists (1500 B.C.-a.D. 1500 : the Historical Testimony of Pre-Columbian Artists)", 1975
  4. Siehe bei Atlantisforschung.de: Schwarze Atlantiker in Amerika (ins Deutsche übersetzter Auszug aus: A. Braghine, "The Shadow of Atlantis", 1940, S. 40-41)

Bild-Quellen

(1) Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: Indigenous Australians

(2) Washitaw