Atlantis Inferno
(red) Worum es in diesem Streifen mit dem italienischen Originaltitel I Predatori di Atlantide (engl. Alternativtitel: The Predators of Atlantis und Atlantis Interceptors) geht, erfahren wir bei Die Filmfreaks - A New Generation: "Miami/USA, 1994: Während der Bergung eines gesunkenen U-Bootes kommt es zum Austritt radioaktiver Strahlung. Diese wiederum bewirkt, dass das längst versunkene Atlantis wieder auftaucht. Doch die Bewohner von Atlantis sind nicht gerade das friedliebenste Volk und haben es sich zur Aufgabe gemacht, alle Menschen zu töten. Der Abenteurer Mike findet sich zusammen mit seinem Kumpel Washington, der Forscherin Kathy und einigen, sich ebenfalls auf der Flucht befindlichen Wissenschaftlern, in einer bizarren Welt wieder, in der die Urahnen von Atlantis versuchen das alte Königreich wieder auferstehen zu lassen, und die Welt wie wir sie kennen zu vernichten…" [1]
Weiter heißt es dort: "ATLANTIS INFERNO entstand zu Beginn der 80er Jahre, mitten in der Hochphase der Endzeit-Filme. Dementsprechend ist der Streifen auch eine krude Mischung aus Abenteuer-, SF und Endzeitfilm (wobei auf letzterem deutlich der Schwerpunkt liegt). Ganz im Stile anderer Genre-Perlen wie z.B. „The Riffs“ sieht man hier futuristisch gekleidete Killer auf ihren aufgemotzten Motorrädern. Zudem noch einen Anführer mit einer kristallenen Totenschädel-Maske, grell geschminkte Rockerbräute, die anstatt Handtaschen doch lieber einen Morgenstern schwingen, und ähnliche Freaks.
Der Sinn dieses Film erschließt sich mir auch nach über 20 Jahren nicht. Ebenso wenig verstehe ich, warum ich diesen Film so liebe und bereits mindestens 50 Mal gesehen habe. Denn in ATLANTIS INFERNO stimmt eigentlich gar nichts. Logik sucht man vergebens, auch die Erklärung, woher Atlantis auf einmal kommt, fehlt gänzlich (ebenso wie die Aufklärung wohin es geht). Die Schauspieler sind auch nicht gerade die absoluten Meister ihres Fachs. George Hilton, den ich bis dahin nur als Kinskis Widersacher in zahlreichen Italowestern kannte, taucht hier auf einmal als schrulliger Professor in Khaki-Shorts auf. Kultverdächtig ist allerdings wieder einmal der Meister der B-Movies – Christopher Connelly.
Erneut schafft er es mit nur einem einzigen Gesichtsausdruck den kompletten Film zu bestreiten. Schade, dass der großartige Schauspieler nur 4 Jahre nach ATLANTIS INFERNO an Krebs gestorben ist. Ich hätte gerne noch mehr solcher Stilblüten von ihm zu Gesicht bekommen. Wie auch immer, ATLANTIS INFERNO wird wohl immer zu meinen liebsten 5 Filmen aller Zeiten gehören. Wahrscheinlich deswegen, weil hier wirklich niemand auch nur annähernd darauf geachtet hat, dass der Film irgendeinen Sinn ergab und einfach lustig sämtliche Genre in einen Topf geworfen und den Film nach Gutdünken zusammengeschnippelt hat. Dabei heraus gekommen ist ein Streifen, wie er heutzutage niemals mehr gedreht werden würde. Und genau diese Lockerheit fehlt heute im Filmgeschäft. Fazit: 100 Punkte für diesen Kultklassiker!" [2]
Wir können uns dem Rezensenten nur in sofern anschließen, dass auch wir nicht verstehen, was für einen Sinn dieser Film macht, der sich jedenfalls eher an Fans des Splatter-Genres wendet, als an Atlantis-Interessierte oder Freunde der Fantasy. Wer sich einen Eindruck davon verschaffen will, warum der Original-Streifen eine FSK-Freigabe ab 18 Jahre aufgedrückt bekommen hat, sollte auf jeden Fall mal bei schnittberichte.com hereinschauen, wo man sich unter "Atlantis Inferno" mit den Versuchen beschäftigt hat, eine jugendfreie Version zusammenzuschneiden...
Team Atlantisforschung.de
Film-Daten
Deutschspr. Alternativtitel: Die Wächter von Atlantis
Originaltitel: I Predatori di Atlantide
Herstellungsland: Italien / Pilippinen, 1983
Erstaufführung: 25.11.1983
Länge: 92 Minuten
FSK: ab 18
Regie: Ruggero Deodato
Musik: Maurizio de Angelis, Guido de Angelis
Darsteller: Christopher Connelly, Gioia Scola, Tony King, Mike Miller, Ivan Rassimov, George Hilton, Giancarlo Prati, Bruce Baron, Mike Monty, Michele Soavi
(nach: Die Filmfreaks - A New Generation)
Anmerkungen und Quellen
- ↑ Quelle: kinski, Atlantis Inferno; bei: Die Filmfreaks - A New Generation
- ↑ Quelle: ebd.
Bild-Quelle
(1) kinski: Atlantis Inferno; bei: Die Filmfreaks - A New Generation