Ein Addendum zu den vermeintlichen 'Martindale-Mumien'

Abb. 1 Bildausschnitt eines Fotos, das die - von Passanten bestaunten - in einem Schaukasten transportierten 'Martindale Mumien' zeigt. Die Aufnahme entstand vermutlich in den 1950er Jahren.

(bb) Die angeblichen 'Martindale-Mumien' (Abb. 1) einer Mutter mit ihrem Kleinkind - sie sollen der Legende nach 1885 von einer Gruppe von Bergleuten unter Leitung eines Mannes namens G.F. Martindale im kalifornischen Yosemite Valley entdeckt worden sein - galten lange als physischer Beweis für die vormalige Existenz riesenhafter Völker in Nordamerika. Spätestens seit 1997 (damals wurden die 'Körper' comutertomographisch durchleuchtet) ist jedoch klar, dass es sich bei diesem 'Relikt aus grauer Vergangenheit' um eine recht geschickte moderne Fälschung handelt. [1] Wie ernst die angeblichen Mumien in den USA aber noch zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert allgemein genommen wurden, zeigt u.a. auch die folgende kurze Meldung, welche der Ausgabe vom 13. Juli 1899 der Wochenzeitung Hutchinson Gazette aus Hutchinson, Kansas, entnommen ist:

"In den Räumen der State Historical Society im Staatshaus werden die mumifizierten Körper einer Mutter und ihres Babys ausgestellt. Das Baby wird von den Armen seiner Mutter umklammert. Die Mutter ist sechs Fuß und acht Zoll [ca. 2,03 m; d.Ü.] groß, und ihre Physis lässt erkennen, dass sie zu einer Rasse von Riesen gehörte. Die Körper wurden in einer Höhle im Yosemite Valley gefunden. Vergangene Woche wurden sie durch einen Freund von Sekretär Adams von der Historical Society nach Topeka verschifft." [2]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: Bernhard Beier, "Riesenfunde - in Kalifornien" (2009 mit späteren Updates)
  2. Quelle: o.A., "KANSAS ITEMS OF INTEREST" (Rubrik), 13. Juli 1899, in Hutchinson Gazette (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach der digitalisierten Version der Zeitung bei CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers)

Bild-Quelle: