Hugo Blotius

Historisches Forscher- und Autorenportrait

Auf einen Blick

Abb. 1 Der Gelehrte Hugo Blotius (1533-1608)

(red) Hugo Blotius (Abb. 1) (* 1533 in Delft; † 29. Januar 1608 in Wien) war ein aus der Grafschaft Holland stammender Jurist, Rhetoriker und Bibliothekar.

Leben und Werk

Über seine Vita lesen wir in der deutschsprachigen Wikipedia: "Blotius studierte an den Universitäten in Löwen (1558–1560), Toledo, Paris (1565–1566) Orléans (1567–1568) und Basel. [1] 1574 wurde er auf Fürsprache des kaiserlichen Arztes Johann Crato von Krafftheim von Kaiser Maximilian II. zum Kaiserlichen Hofbibliothekar berufen. Er trat sein Amt offiziell am 15. Juni 1575 an, wie das zugehörige Anstellungsdekret aus Prag belegt [2]. 1576 wurde er Professor für Rhetorik an der Universität Wien. Im gleichen Jahr konvertierte er vom Calvinismus zum Katholizismus.

Blotius erstellte 1576 einen alphabetischen Katalog der Bibliotheksbestände, das sogenannte Inventar von 1576, 1596 einen fünfbändigen alphabetischen Katalog sowie 1597 ein Handschrifteninventar. In seiner Anstellung als Hofbibliothekar der kaiserlichen Hofbibliothek im Minoritenkloster, das sich bis 1784 in einem südlichen Anbau an die Minoritenkirche befand, bezahlte er Veränderungen am Gebäude und Reparaturen zum Teil aus eigener Tasche, obwohl ihm sein Gehalt seitens des Hofes nur unregelmäßig ausbezahlt wurde [3]. [...] Im Jahre 1576 fasste er den Entschluss, gemeinsam mit dem Rechtslehrer Wolfgang Püdler (1525–1595) das österreichische Gewohnheitsrecht in ein System zu bringen, zu verbessern und an seiner Schule einzuführen. Das Projekt kam allerdings nicht zur Ausführung." [4]

Blotius und Atlantis

Wie Thorwald C. Franke kurz in seiner Kritischen Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis notiert, sah Blotius "Amerika als Platons Atlantis an. Dies zumindest behauptet Petrus Albinus." [5] [6]





Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Bernhard Siegert, Die Botschaft des Elefanten. Hugo Blotius' Projekt der BIBLIOTHECA GENERIS HUMANI IMPERATORIAE (1575), in: Markus Krajewski (Hrsg.): "Projektemacher. Zur Produktion von Wissen in der Vorform des Scheiterns", Nr. 15. Berlin 2004, S. 68 f.
  2. Siehe: Gertraud Leitner, "Hugo Blotius und der Straßburger Freundeskreis. Studien zur Korrespondenz des ersten Bibliothekars der Österreichischen Nationalbibliothek", Dissertation, Hrsg.: , Universität Wien. Wien 1968, S. 32.
  3. Siehe: Gertraud Leitner, op. cit. (1968), S. 26–30.
  4. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Hugo Blotius" (abgerufen: 24. Februar 2018)
  5. Siehe: Petrus Albinus, 1589, Meisznische Land- und Bergchroniken", Dresden, 1589, S. 2
  6. Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis - Von der Antike über das Mittelalter bis zur Moderne", Norderstedt (Books on Demand), 2016, S. 273

Bild-Quelle: