Nicholas Antoine Boulanger

Historisches Forscherportrait


"Nichts in der Natur geschieht plötzlich: Während die geringsten Stürme mehrere Tage im voraus vorhergesagt werden, muss sich die Zerstörung der Welt etliche Jahre zuvor durch Hitzewellen, durch Winde, durch Meteoriten, kurz gesagt durch eine Unbegrenztheit von Phänomenen angekündigt haben." (Nicolas Antoine Boulanger) [1]


Abb. 1 Hier das Titelblatt von Boulangers 1761 posthum erschienenen Werk Recherches sur l'origine du despotisme oriental

(bb) Nicolas Antoine Boulanger (* 11. November 1722 in Paris, Frankreich; † 16. September 1759 ebenda) war ein französischer Polyhistor (Historiker, Enzyklopädist, Ingenieur, Linguist und Naturwissenschaftler) [2], der zu den frühen Verfechtern einer durch Katastrophen determinierten Erd-, Menschheits- und Zivilisationsgeschichte gehörte.

Über seine Arbeiten heißt es bei der deutschsprachigen Wikipedia: "Boulangers sämtliche wichtigen Werke wurden nach seinem Tode veröffentlicht, sodass er nur posthum Bekanntheit erlangte. Zur Veröffentlichung seiner Werke verhalf vor allem Helvétius unter Beteiligung von Holbach und Diderot. Zu Boulangers bekannten Werken gehören Recherches sur l’origine du despotisme oriental (Abb. 1) (1761) sowie L’Antiquité dévoilée par ses usages (1766).

In diesen Werken entwickelte er die Theorie, dass die Ursprünge der Religion und der Despotie in der Reaktion früher Gesellschaften auf Naturkatastrophen zu suchen sind. Als Beispiel nennt er die weltumspannenden Flutkatastrophen, die sich in der Mythologie mehrerer Kulturen finden lassen. Aufgrund seiner These eines traumatischen Ursprungs von organisierter Religion und politischem Autoritarismus zählte Boulanger zu den Autoren, die unter den französischen Philosophen am häufigsten diskutiert wurden." [3] In gewisser Weise wurde er mit diesen Ideen und Überlegungen auch zu einem frühen Vorläufer neo-katastophistischer Forscher und Autoren unserer Zeitgeschichte, wie Immanuel Velikowsky [4] und Horst Friedrich [5].

Das Thema 'Atlantis' taucht in Boulangers Publikationen zwar nicht auf, aber man fand, wie Thorwald C. Franke notiert, "ein unveröffentlichtes Manuskript von Boulanger. in dem er doch auf Platons Atlantis zu sprechen kam. Dieses Manuskript soll von Buffon für sein Werk Les epoques de la Nature von 1778 ausgewertet worden sein." [6] [7]





Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: azquotes.com, unter: "Nicolas Antoine Boulanger Quotes" (abgerufen: 01. Juli 2018; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  2. Siehe: Frank A. Kafker, "Notices sur les auteurs des dix-sept volumes de « discours » de l'Encyclopédie. Recherches sur Diderot et sur l'Encyclopédie", 1989, Volume 7, Numéro 7, S. 133
  3. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Nicolas Antoine Boulanger" (abgerufen: 01. Juli 2018)
  4. Siehe: Immanuel Velikowsky, "Mankind in Amnesia - An inquiry into the future of the human race", Doubleday & Company, 1981
  5. Siehe: Horst Friedrich, "Erdkatastrophen und Menschheitsentwicklung", Hohenpeißenberg (EFODON e. V.), 1998, ISBN 3-932539-06-0 (im Buchhandel vergriffen; bei Atlantisfoeschung.de online frei abrufbar als PDF-Datei)
  6. Siehe: Pierre Vidal-Naquet, "Atlantis - Geschichte eines Traums", C.H. Beck, 2006, S. 86-89
  7. Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis - Von der Antike über das Mittelalter bis zur Moderne", Norderstedt (Books on Demand GmbH), 2016, S. 313

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