Pascal-François-Joseph Gossellin

Historisches Forscher- und Autorenportrait

Auf einen Blick

Abb. 1 Pascal-François-Joseph Gossellin (1751-1830)

(red) Pascal-François-Joseph Gossellin (Abb. 1) (* 6. Dezember 1751 in Lille; † 7. Februar 1830 in Paris) war ein französischer Bibliothekar, Geograph und Altertumsforscher.

Biographische Notizen

Über Leben und Werk des französischen Privatgelehrten heißt es in der deutschsprachigen Wikipedia zusammenfassend: "Gosselin hat sich besonders um die alte Geographie verdient gemacht. Er machte zur Aufhellung dunkler Stellen des römischen Straßennetzes 1772–74 und 1780 wissenschaftliche Reisen durch einen großen Teil von Europa und ließ sich dann in Paris nieder. 1784 wurde er zum Deputierten beim Conseil royal de commerce, 1789 in die Nationalversammlung gewählt und gleichzeitig zum Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres ernannt. Vom Wohlfahrtsausschuss wurde er 1794 in das Kriegsministerium berufen und mit geographischen Arbeiten beauftragt, 1799 zum Mitaufseher des Medaillenkabinetts zu Paris ernannt, welche Stelle er auch unter dem Kaiserreich und unter der Restauration behielt. 1808 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1] Seine Forschungen auf dem Gebiet der alten Geographie sind, außer in zahlreichen Einzelschriften und Abhandlungen, niedergelegt in seinen beiden Hauptwerken: Geographie des Grecs analysée (1790) und Recherches sur la géographie des anciens (1798–1813)." [2]

Gosselin, Atlantis und Thule

Wie es bei Thorwald C. Franke heißt, erklärte Gosselin im ersten Band seiner Recherches [3], "dass Platons Dialog Timaios neben kosmologischen Themen auch >fables les plus frivoles< enthält. Atlantis sei eine >ile fantastique< , die mit >vains détailes< und >invraisembances< ausgestattet ist. Nach wenigen Seiten hatte Gosselin sich des Themas Atlantis entledigt. Eine eigene, alternative Deutung für Platons Absichten mit Atlantis wird nicht gegeben." [4]

Tony O’Connell bemerkt dagegen in seiner Enzyklopädie Atlantipedia über Gosselin kurz und leider ohne exakte Quellenangabe, das heißt letztlich ohne Gewähr: "Hinsichtlich Atlantis erwog er, dass entweder Lanzarote oder Fuerteventura, die zu den Kanarischen Inseln gehören, seine Örtlichkeit gewesen seien." [5] Außerdem notiert O’Connell - unter Bezugnahme auf die vierbändige Ausgabe der Recherches von 1813, aber wiederum ohne nähere Angaben, Gosselin habe dort "die Ansicht zum Ausdruck" gebracht, "dass Thule ein anderer Name für Mainland, die größte der schottischen Inseln, gewesen sei." [6]





Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Holger Krahnke, "Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001", Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 95
  2. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Pascal-François-Joseph Gossellin" (abgerufen: 18. Januar 2018)
  3. Siehe: Pascal-François-Joseph Gossellin, "Recherches sur la geographie systematique et positive des anciens; pour servir de base a l'histoire de la geographie ancienne" (1798-1813), Band 1, S. 143-146
  4. Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis - Von der Antike über das Mittelalter bis zur Moderne", Norderstedt (BoD), 2016, S. 388
  5. Quelle: Tony O’Connell, "Gosselin, François-Pascal-Joseph (L)", 5. November 2012, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 18. Januar 2018)
  6. Quelle: ebd.

Bild-Quelle: